Risikofaktor Schadstoffbelastung

Praxis-Depesche 9/2016

Abgase verkalken Arterien

Eine dauerhafte Exposition mit Feinstaubpartikeln (Durchmesser <2,5 μm) und Autoabgasen ist mit einem erhöhten kardiovaskulären Risiko verbunden. Wie dieser Zusammenhang zustande kommt, zeigt eine zehnjährige Kohortenstudie aus den USA.

Von 2000 bis 2010 untersuchte man in der MESA-Air-Studie knapp 6800 Personen im Alter zwischen 45 und 84 Jahren regelmäßig hinsichtlich ihres Gefäßzustandes. Parallel zum Gefäß- Check bestimmte man die Feinstaub- und Stickoxidbelastung an den Wohnorten der Teilnehmer (sechs Metropolenregionen in den USA). Im Schnitt lag die Feinstaubbelastung zwischen 9,2 und 22,6 μg PM2,5/m³, die Stickoxidwerte zwischen 7,2 und 139,2 ppb (parts per billion). Am höchsten war die Feinstaubbelastung in Los Angeles, die höchste Stickoxidkonzentration fand man in New York. Pro Jahr erhöhte sich der Koronarkalk der Untersuchten um 24 Punkte im Agatston-Score, die Intima-media-Dicke nahm jährlich um 12 μm zu. Pro Feinstaub-Anstieg um 5 PM2,5/m³ bzw. pro Stickoxiderhöhung um 40 ppb, wurde eine jährliche Progression des Koronarkalks um 4,1 bzw. 4,8 Agatstonpunkte verzeichnet. Folglich beschleunigte die Luftschadstoffbelastung die Progression der Arteriosklerose und sorgte auf diese Weise für ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. OH

Quelle:

Kaufman JD et al.: Association between air pollution and coronary artery calcification ... Lancet 2016; Epub Mai 24; doi: 10.1016/S0140- 6736(16)00378-0

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