Übergewicht in den mittleren Lebensjahren erhöht das Risiko, später an Demenz zu erkranken. Ob man dies verhindern kann, wenn man frühzeitig sein Gewicht reduziert, war bisher jedoch unklar. Einer aktuellen Studie zufolge hat das Abspecken durch Kalorienreduktion tatsächlich einen neuroprotektiven Effekt.
Dies zeigen Daten von 80 im Schnitt 68 Jahre alten übergewichtigen Männern und Frauen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung (mild cognitive impairment, MCI). Zusätzlich zur Standardversorgung nahm die Hälfte der Teilnehmer an einer Gruppenberatung zur Förderung einer Gewichtsabnahme teil. Zu Studienbeginn sowie ein Jahr später erhob man zahlreiche gesundheitliche Daten. Den kognitiven Zustand prüfte man mithilfe von Tests zur Sprach- und Lernfähigkeit, Aufmerksamkeit, Gedächtnisleistung, Verarbeitungsgeschwindigkeit, exekutiver Funktion und allgemeiner kognitiver Leistungsfähigkeit.
Unabhängig von der Teilnahme an der Gruppenintervention reduzierten die Patienten ihren BMI innerhalb eines Jahres von initial durchschnittlich 35,5 kg/m² um 1,7±1,8 kg/ m2. Obwohl sich das Aktivitätsniveau der Patienten nicht veränderte, verbesserte sich ihre körperliche Leistungsfähigkeit, Gehgeschwindigkeit und Zeit beim Sitting-rising-Test signifikant. Sie schnitten aber auch in den meisten kognitiven Tests besser ab als vor der Gewichtsreduktion. Korrelierend mit dem BMI verbesserten sich sowohl die allgemeine kognitive Leistung, das verbale Gedächtnis, die Sprachfähigkeit sowie die exekutive Funktion der erschlankten Teilnehmer.
Trotz des erhöhten Risikos für den Verlust an Muskelmasse, der mit einer Gewichtsreduktion in höherem
Alter verbunden ist, können offenbar viele übergewichtige Ältere von einer Gewichtsabnahme deutlich profitieren.
OH