Die schlimmste Ausprägung der akuten Lungenschädigung tritt in Innerer Medizin und Chirurgie bei vielen Leiden auf, die nicht alle direkt die Lunge betreffen. Früherkennung und Therapie erläutern zwei Londonder Intensivmediziner.
Definiert sind Schädigung und akutes Versagen (ARDS) als refraktäre Hypoxie (PaO2 zu FiO2 unter 40 bzw. 26 kPa) bei bilateralen Lungeninfiltraten, vereinbar mit Lungenödem – ohne Herzinsuffizienz, Flüssigkeitsüberlastung oder chronische Lungenerkrankung oder überhöhter Pulmonalarterienverschlussdruck – bei einem oder mehreren Risikofaktoren. Häufige Auslöser sind Sepsis-Syndrom (durch Pneumonie oder extrapulmonale Ursache), septischer Schock, Trauma, Gabe von mehr als acht Einheiten Blut in 24 h oder Aspiration aus dem Gastrointestinaltrakt.
Exsudative, entzündliche und fibroproliferative Phasen meist über insgesamt zwei bis drei Wochen behindern den Gasaustausch. Die Hypoxie ergibt sich aus einem Missverhältnis von Ventilation und Perfusion, Shuntbildung, Atelektasen und verringerter Lungencompliance. Leitsymptom des klinischen Bildes wie bei Lungenödem ist Dyspnoe.
Zur Diagnose sind Röntgen, Blutgasanalysen und Echokardiographie (Ausschluss kardiales Lungenödem) notwendig. Ein Thorax-CT deckt besonders gut Pneumonien oder Abszesse sowie einen Pneumothorax oder Pleuraerguss auf. Eine Bronchoskopie mit Lavage hilft, Infektionen auszuschließen. Die wichtigsten Differenzialdiagnosen sind kardiogenes Ödem, akute interstitielle Pneumonie, diffuse alveoläre Blutungen (sinkender Hb-Wert), idiopathische akute eosinophile Pneumonie und Malignome, v. a. Lymphangitis carcinomatosa.
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