Retinale Gefäße

Praxis-Depesche 9/2016

Augenhintergrund verrät kardiale Prognose

Im Rahmen einer holländischen populationsbasierten Beobachtungsstudie konnte gezeigt werden, dass enge Arteriolen und erweiterte Venolen in der Retina ein Signum mali ominis im Hinblick auf den kardiovaskulären Tod sind.

Dass sich die Gefäßmorphologie am Augenhintergrund durchaus eignet, um eine Aussage über das kardiovaskuläre Sterberisiko machen zu können, zeigen Studienergebnisse von 5674 Personen (Alter im Schnitt 68 Jahre, 59% Frauen). Diese wurden über 25 Jahre nachverfolgt und die Todesursache zur Weite der retinalen Arteriolen und Venolen analysiert.
Während der 85 770 Personenjahre starben 66,8% der Teilnehmer, davon 1034 aufgrund kardiovaskulärer Ereignisse. Sowohl enge Arteriolen als auch erweiterte Venolen erwiesen sich als Risikoindikator. Die strengste Korrelation mit kardiovaskulärem Tod fand sich bei den Diametern für die Arteriolen, während erweiterte Venolen sowohl mit dem Risiko für kardiovaskulären als auch nicht-kardialen Tod korrelierten. Diese Zusammenhänge blieben auch unverändert, wenn die ersten zehn Jahre der Nachbeobachtung ausgeblendet wurden. Stärker ausgeprägt war der Zusammenhang zwischen Gefäßdiametern und Tod bei Rauchern und Personen unter 70 Jahre. Die Ergebnisse konnten auch in einer weiteren Beobachtungsstudie bestätigt werden. PS
Quelle:

Mutlu U et al.: Retinal microvasculature is... Hypertension 2016 Feb; 67(2): 281-7

ICD-Codes: H35.

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x