Akzidentelle Hypothermie

Praxis-Depesche 19/2006

Bei starker Unterkühlung meist aktiv erwärmen

Die Hypothermie ist potenziell lebensbedrohlich; zur Therapie gibt es wenige solide Daten. Das Vorgehen je nach Schweregrad schildern britische Mediziner.

In der Kälte versucht der Körper, durch verschiedene Mechanismen seine Temperatur aufrechtzuerhalten. Dies gelingt nur über begrenzte Zeit. Hypothermie-gefährdet sind vor allem Senioren, Personen mit Demenz oder schlechtem EZ, Alkoholiker und Drogenabhängige und Patienten mit Krankheiten wie Hypothyreose, Sepsis, Pneumonie oder schweren Harnwegsinfektionen. Neuroleptika können die zentrale Thermoregulation stören. Besonders rasch kühlt der Körper im Wasser aus.

Bei leichter Hypothermie (32,2 bis 35 °C) fängt der Betroffene an zu zittern; man findet Tachykardie, Tachypnoe und periphere Vasokonstriktion. Apathie, verwaschene Sprache und Ataxie folgen. Es kann zum paradoxen Ablegen der Kleider kommen, wenn die Kerntemperatur sinkt. Im Falle einer mäßig schweren Hypothermie (Untergrenze 28 °C), wird das Bewusstsein eingetrübt, die Herzfrequenz sinkt und Vorhof-Arrhythmien treten auf. Die Atmung wird langsamer, die Pupillen weiten sich; es besteht Hyporeflexie. Das Zittern hört auf; im EKG kann eine J-Zacke auftreten. Bei schwerer Hypothermie fällt der Patient ins Koma; es kommt zu Apnoe, Asystolie bzw. ventrikulären Arrhythmien, Oligurie, Lun gen ödem und starren Pupillen.

Bei Hypothermie bestimme man Harnstoff- und Elektrolyte, großes Blutbild, BZ, Gerinnungsparameter, arterielle Blutgase (metabolische Azidose) und Schilddrüsenfunktion (Cave Myxödemkoma) und führe ein EKG durch. Temperaturmessung rektal oder im Ohr.

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