Profis wenden bei der kardiopulmonalen Reanimation (CPR) das Standardverfahren an – zwei Beatmungen nach 30 Kompressionen (30:2). Den ungeübten Hilfeleistenden könnte das im Notfall jedoch überfordern. Die kontinuierliche Herzmassage ohne Beatmung ist einfacher, aber bei mindestens 5 cm tiefer und schneller Brustkompression (≥ 100 pro Minute) sehr anstrengend. An Puppen wurde untersucht, welche Methode besser gelingt.
Je 18 Männer und Frauen führten in randomisierter Reihenfolge acht Minuten lang die CPR mit jeder Methode einmal durch (30:2 oder nur Herzmassage). Dazwischen machten sie drei Stunden Pause. Brustkompressionstiefe sowie Anzahl adäquater Brustkompressionen pro Minute wurden erfasst und Herzfrequenz und Blutdruck der Teilnehmer während bzw. vor und nach der Wiederbelebung gemessen. Der Standard erwies sich schnell als überlegen: Schon nach zwei Minuten waren Rate und Zahl adäquater Brustkompressionen bei alleiniger Herzmassage signifikant geringer als bei Anwendung der 30:2-Methode (p=0,001). Auch führte die 8-minütige ununterbrochene Herzmassage zu höheren Herzfrequenzen der Retter und folglich zu mehr Erschöpfung (p=0,007).
Kann man sich im Notfall nicht zum Mundzu- Mund-Kontakt überwinden, ist die kontinuierliche Herzmassage besser als nichts. Wer aber keine Hemmungen hat, sollte die klassische 30:2-Variante durchführen, damit man bis zum Eintreffen des Notarztes durchhält (im Schnitt sechs Minuten nach Verständigung). OH