Myasthenia gravis

Praxis-Depesche 4/2017

Besseres Outcome mit Thymektomie

Die Therapie der Myasthenia gravis erfolgt mit Glukokortikoiden mit oder ohne zusätzlicher Thymektomie. Ob der Eingriff einen klinischen Nutzen bringt, ist allerdings umstritten. Nun gibt es neue Evidenz für die Vorteile der Thymektomie.

Im Rahmen der Studie MCTX behandelte man 126 Patienten im Alter zwischen 18 und 65 Jahren mit weniger als fünf Jahre bestehender Myasthenia gravis der Klasse II bis IV (gemäß Myasthenia Gravis Foundation of America). Die Teilnehmer erhielten entweder nur jeden zweiten Tag standardmäßig Prednison oder wurden zusätzlich einer transsternalen Thymektomie unterzogen.
Die Prednison-Dosis wurde dabei bis zum Erreichen eines minimalen Manifestationsstatus auf bis zu 120 mg bzw. 100 mg bei Prednison- naiven Patienten gesteigert. Als minimale Manifestation wurde gewertet, wenn keine Symptome oder nur eine geringe Schwäche in einigen Muskeln auftraten.
Während des dreijährigen Follow-up nahm die Schwere der Erkrankung, gemessen am Quantitative-Myasthenia-gravis-Score (QMG), bei den thymektomierten Patienten um 2,85 Punkte mehr ab als bei den nicht-operierten Patienten. Mit versus ohne zusätzliche Thymektomie erreichten signifikant mehr Patienten einen minimalen Manifestationsstatus (67% vs. 47%). Nach einer Thymektomie konnte die benötigte Prednisondosis auf im Schnitt 44 mg gegenüber 60 mg bei den nicht-operierten Patienten reduziert werden. Ferner mussten die Patienten nach der Thymektomie deutlich seltener aufgrund von Exazerbationen hospitalisiert werden (9 vs. 37% der Patienten unter Prednison allein). Somit bestätigen die Daten den klinischen Nutzen der Thymektomie. OH
Quelle:

Wolfe GI et al.: Randomized trial of thymectomy in myasthenia ... N Engl J Med 2016; 375(6): 511-22

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