Nach den Kriterien der "Evidence based medicine" senken Diuretika, Beta-Blocker und ACE-Hemmer bei Hypertonikern unter 65 Jahren die kardio- und zerebrovaskuläre Mortalität und Morbidität. Beim älteren Hypertoniker belegen Studien Entsprechendes für Beta-Blocker, Diuretika und Kalzium-Antagonisten. Carvedilol spielt unter den Beta-Blockern eine eigenständige Rolle. Die Beta-Blockade führt zur gewünschten Inhibierung der Sympathikus-Aktivität und senkt zuverlässig den Blutdruck. Negative Auswirkungen auf Fettstoffwechsel, Insulinresistenz und fehlende periphere Vasodilatation hingegen werden durch den post-synaptischen Alpha-Blocker-Anteil von Carvedilol aufgefangen. Beta-Blocker verhindern auch das Fortschreiten der asymptomatischen linksventrikulären Dysfunktion zur manifesten Herzinsuffizienz. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz verlängern Carvedilol, Bisoprolol und Metoprolol das Überleben. Nur für Carvedilol ist dies bisher auch für kleine Dosen ab zweimal 6,25 mg/d nachgewiesen. (MB)
Differentialtherapie der Hypertonie
Praxis-Depesche 1/2000
Beta-Blockade und Vasodilatation
Die Wahl eines modernen Antihypertensivums richtet sich nicht nur nach dessen blutdrucksenkenden Eigenschaften, sondern auch nach dem Einfluss auf Begleit- und Folgeerkrankungen. Carvedilol verbindet Betablockade und Vasodilatation, ein Vorteil gerade auch als Zusatztherapie bei chronischer Herzinsuffizienz.