Morbus Parkinson

Praxis-Depesche 22/2003

COMT-Hemmer optimiert Levodopa-Therapie

Im Rahmen des diesjährigen DGN-Kongresses erläuterten renommierte Experten die neu veröffentlichten S2-Leitlinien zu Diagnose und Therapie des Morbus Parkinson. Der zentrale Stellenwert der Levodopa-Therapie wurde bestätigt. Sie kann durch den COMT-Hemmer Entacapon verbessert werden.

Wegen seiner hohen Wirksamkeit und guten Verträglichkeit wird Levodopa für alle Parkinson-Patienten im Alter über 70 Jahren als Mittel der Wahl für die Erstbehandlung empfohlen. Unabhängig vom Alter ist Levodopa außerdem als Initialtherapie für alle Patienten mit Komorbidität indiziert. Während bei Patienten unter 70 grundsätzlich mit Dopamin-Agonisten begonnen werden sollte, um das Auftreten von Spätkomplikationen zu verzögern, wird Levodopa auch für jene Fälle empfohlen, in denen eine schnell wirkende Therapie, z. B. für den Erhalt der Berufsfähigkeit, notwendig ist. Nach Prof. G. Deuschl, Kiel, reduziert die zusätzliche Gabe des COMT-Hemmers Entacapon Spätkomplikationen wie Wirkungsfluktuationen und Dyskinesien signifikant. Während sich Retardformulierungen von Levodopa darin als unwirksam erwiesen haben, kommt es unter Entacapon zu signifikanten Verkürzungen der täglichen Off-Zeit, Verbesserungen der Motorik und der Alltagsaktivitäten. In den neuen DGN-Leitlinien wird Entacapon ferner zur Behandlung von Off-Dyskinesien, Peak-dose- und biphasischen Dyskinesien empfohlen. Neue Studien zeigen, dass die Entacapon-Effekte über fünf Jahre erhalten bleiben und dass auch Patienten ohne motorische Fluktuationen von der COMT-Hemmung profitieren. Demnächst kann die Levodopa-Therapie durch eine neue, in mehreren Wirkstärken vorliegende Fixkombination von Levodopa/Carbidopa und Entacapon merklich vereinfacht werden. (JL)

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