149 erwachsene Patienten mit akuter Pharyngitis wurden in die Studie aus Großbritannien eingeschlossen. Alle hatten vier positive Centor-Kriterien: Tonsillenexsudate, schmerzhaft geschwollene Halslymphknoten, Fieber in der Anamnese und fehlender Husten. Die Patienten erhielten einen Rachenabstrich und zusätzlich eine Blutentnahme mit CRP-Wert- Bestimmung. Am häufigsten wurden A-Streptokokken im Abstrich nachgewiesen (in 56,1% der Fälle). Bei den verbleibenden Fällen fand man in knapp 20% keinen Erreger und B-, C- und G-Streptokokken in jeweils 5,4%, 8,8% und 3,4%. Der CRP-Wert bei A-Streptokokken-Infektionen wurde mit 34,4 mg/l angegeben, bei C-Streptokokken lag er mit 56,3 mg/l höher. Ohne bakteriellen Nachweis wurde im Durchschnitt ein CRP von 27,9 mg/l gemessen. Zahlreiche Studien haben nachgewiesen, dass bakterielle Infektionen grundsätzlich mit erhöhten CRP-Werten assoziiert sind. Aber nur bei A-Streptokokken ist eine antibiotische Therapie indiziert. Aufgrund der Ergebnisse dieser Studie wird klar, dass die Bestimmung des CRP-Wertes bei der Entscheidung für oder gegen eine Antibiose nicht weiterhilft – zumindest bei der akuten Pharyngitis. Immerhin gibt es ja noch den Streptokokken- Schnelltest ... der kam in dieser Studie gar nicht zur Anwendung. CB
Antibiose bei Angina
Praxis-Depesche 10/2014
CRP hilft nicht weiter
Seit die CRP-Schnelltestung in der Praxis verfügbar ist, sind Antibiotika-Verschreibungen bei Infektionen der unteren Atemwege zurückgegangen. Bei der Angina scheint der CRP-Wert hingegen nicht weiterzuhelfen.
Quelle:
Calvino O et al.: Association between C-reactive protein rapid test and group A streptococcus infection in acute pharyngitis. J Am Board Fam Med 2014; 27: 424-6