Lungenembolie-Diagnostik

Praxis-Depesche 4/2015

D-Dimer besser altersabhängig bewerten?

Der D-Dimer-Test ist fester Bestandteil der Abklärung bei Verdacht auf Lungenembolie (LE). Muss der Normalbereich für ältere Patienten angepasst werden?

D-Dimer-Werte nehmen generell im Alter zu. Daher untersuchte man nun, ob es sinnvoll ist, bei älteren Patienten mit Verdacht auf LE abweichende Grenz- bzw. Normalwerte des D-Dimers bei der Abklärung zu verwenden. 923 Patienten über 50 Jahre, die in die Notaufnahme wegen eines LE-Verdachtes eingeliefert wurden, schloss man in die Studie ein. Verglichen wurden zwei D-Dimer-Testverfahren: Bei der konventionellen Bestimmung galt der bekannte, nicht altersabhängige Grenzwert von <500 ng/ml (D-Dimer-konv); zur Berechnung des altersadjustierten Normalwerts multiplizierte man das Alter in Jahren mit 10 ng/ml (D-Dimer-adj).
Bei 104 Patienten mit einem negativen D-Dimer- konv zeigte sich keine LE (Falsch-negativ- Rate 0%). Von 273 Patienten, bei denen der D-Dimer-adj negativ ausfiel, traten vier LE auf (Falsch-negativ-Rate 1,5%). Um 18,3% könnte man die Anzahl an Computertomographien „gefahrlos“ reduzieren, wenn D-Dimer-adj zugrunde gelegt wird. Ein altersadjustierter D-Dimer-Test bei LE könnte also unnötige Bildgebung vermeiden, wenn diese Ergebnisse bestätigt werden. CB
Quelle:

Woller SC et al.: Assessment of the safety and efficiency of using an age-adjusted D-dimer threshold to exclude suspect pulmonary embolism. Chest 2014; 146(6): 1444-51

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x