Reizdarmsyndrom

Praxis-Depesche 21/2002

Das Gehirn verarbeitet rektale Schmerzen anders

Bei zwölf Reizdarm-Patienten wurde das Rektum mit einem Ballon mehrfach schmerzhaft gedehnt; dabei fertigte man funktionale MRI-Aufnahmen des Gehirns an. Nur bei zwei Patienten zeigten sich signifikante Aktivierungen von Gehirnarealen. Die Gruppenanalyse ergab keine signifikante Aktivierung. Dagegen zeigten alle Patienten signifikante Deaktivierungen. Die Gruppenanalyse ergab signifikante Deaktivierungen im Bereich der rechten Insula, der rechten Amygdala und des rechten Striatums. In früheren Studien mit gesunden Probanden waren durch rektale Schmerzreizung viele funktionell verschiedene Gehirnareale aktiviert worden. Insbesondere die fehlende Aktivierung der Amygdala in dieser Studie spricht für eine abweichende zentrale Verarbeitung von Schmerzreizen bei Reizdarm-Patienten. Die Amygdala ist an der Wahrnehmung von Angst und Furcht beteiligt, und reguliert direkt und indirekt den autonomen Tonus.

Bei zwölf Reizdarm-Patienten wurde das Rektum mit einem Ballon mehrfach schmerzhaft gedehnt; dabei fertigte man funktionale MRI-Aufnahmen des Gehirns an. Nur bei zwei Patienten zeigten sich signifikante Aktivierungen von Gehirnarealen. Die Gruppenanalyse ergab keine signifikante Aktivierung. Dagegen zeigten alle Patienten signifikante Deaktivierungen. Die Gruppenanalyse ergab signifikante Deaktivierungen im Bereich der rechten Insula, der rechten Amygdala und des rechten Striatums. In früheren Studien mit gesunden Probanden waren durch rektale Schmerzreizung viele funktionell verschiedene Gehirnareale aktiviert worden. Insbesondere die fehlende Aktivierung der Amygdala in dieser Studie spricht für eine abweichende zentrale Verarbeitung von Schmerzreizen bei Reizdarm-Patienten. Die Amygdala ist an der Wahrnehmung von Angst und Furcht beteiligt, und reguliert direkt und indirekt den autonomen Tonus.

Quelle: Bonaz, B: Central processing of rectal pain in patients with irritable bowel syndrome: an fMRI study, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF GASTROENTEROLOGY, Ausgabe 97 (2002), Seiten: 654-661

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x