Schüler im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren wurden im Abstand von einem Jahr nach Schmerzen und Sportaktivitäten befragt (n=2403; longitudinale Daten erhielt man von 374 Schülern). Muskuloskelettale Schmerzen jeglicher Art gaben insgesamt 27,4% der Befragten an (Gesamtprävalenz = kürzliches Schmerzereignis mindestens einige Male pro Woche in mindestens einer anatomischen Region). Am häufigsten war der untere Rücken betroffen (8,5%), gefolgt von Knien (7,9%), Schultern (6,9%), Sprunggelenken (4,0%), Nacken und Füßen (je 2,4%). Die Sportaktivität zeigte eine signifikante Assoziation zur Schmerzprävalenz. Mit jeder Stunde zusätzlichem Sport pro Woche stieg das Schmerzrisiko um 3%. Eine vergleichbare Beziehung fand man für traumatischen und nichttraumatischen Schmerz und für alle Körperregionen. Alle Assoziationen verliefen linear. Je mehr Adoleszente Sport treiben, desto häufiger leiden sie unter Schmerzen. Das klingt banal, und leider wurden weitere Details nicht ausgewertet, wie z. B. Abhängigkeit der Ergebnisse von der Pubertät, von der Stimmung, begleitenden Kopfschmerzen, Müdigkeit, sozioökonomischem Status. Und longitudinal gab es zwischen den beiden Befragungszeitpunkten dem Studiendesign geschuldet Datenlücken. CB
Sport und Schmerz
Praxis-Depesche 8/2016
Dosis-Wirkungsbeziehung der anderen Art
Dass Sport gesund ist, ist wohl unstrittig. Aber es gibt eben auch nachteilige Effekte, wie z. B. sportbedingte muskuloskelettale Schmerzen (vgl. Artikel S. 24 in dieser Ausgabe). Aber wie hängen Sport und Schmerz genau zusammen?
Quelle:
Kamada M et al.: Dose-response relationship between sports activity ... Pain 2016; 157: 1339-45