Der 40-jährige Mann mit bekannter mikronodulärer Laennec-Zirrhose stellte sich mit massivem Bluterbrechen und Hb-Erniedrigung in der Notaufnahme vor. Zur Stabilisierung erhielt er EK und wurde gastroskopiert. Man fand aber weder in Ösophagus noch Magen eine Blutungsquelle. Mittels Single-Ballon-Enteroskopie fanden die Untersucher im vierten Duodenalabschnitt (Pars ascendens) ausgeprägte Varizen und Stigmata einer aktiven Blutung. Daher wurde umgehend ein transjugulärer intrahepatischer porosystemischer Shunt (TIPS) angelegt. Duodenalvarizen sind bei GI-Blutungen nur in 0,4% der Fälle zu finden. Und wenn, dann sind sie eher im Bulbus oder in der Pars descendens lokalisiert. Bluten diese Varizen, liegt die Mortalität bei bis zu 40%. Generell gibt es verschiedene Therapieoptionen bei varikösen Blutungen des oberen Gastrointestinaltraktes wie Sklerosierung oder Gummibandligatur. CB
Akute obere GI-Blutung
Praxis-Depesche 1/2015
Duodenalvarizen als seltene Ursache
Die Ösophagusvarizenblutung ist ein typisches Symptom des portalen Hypertonus. In dem hier vorgestellten Fall lag die Ursache der Hämatemesis jedoch tiefer.
Quelle:
Rodriguez S et al.: An uncommon cause of gastrointestinal bleeding in patients with portal hypertension. Clin Gastroenterol Hepatol 2014; 12(12): A24
ICD-Codes:
K92.2