Telemedizin über Smartphone

Praxis-Depesche 5/2015

Effektives Herzinsuffizienz- Monitoring

Die Herzinsuffizienz ist eine Parade erkrankung der Telemedizin: chronischer Verlauf, leicht zu messende Werte und bei adäquater Therapie resultiert eine Prognoseverbesserung. Nun wurde untersucht, inwieweit telemedizinisches Monitoring das Patientenmanagement in einer ländlichen Gegend verbessern kann.

Kommentar

Die Studie beweist, dass die regelmäßige Besprechung von einfach zu bestimmenden Parametern die Versorgung von HF-Patienten verbessert. Entscheidend ist dabei wohl weniger das Wie, sondern dass es überhaupt geschieht – auch abseits einer „Telemedizin- Abrechnungsziffer“.

Redaktion Praxis-Depesche
Der Ärztemangel kommt auch zu uns, und in vielen ländlichen Gegenden ist er bereits Realität. Grund genug, neue Versorgungsmöglichkeiten zu eruieren. In den USA wurde nun versucht, das Management von Patienten mit Herzinsuffizienz (HF) durch Telemedizin zu verbessern. Dazu stattete man 50 Patienten aus medizinisch unterversorgten Gegenden mit mehreren Geräten aus: Waage, Blutdruckmessgerät und Pulsoxymeter. Alle drei Apparate übertrugen die Messwerte täglich an ein Android-Smartphone, über dessen App die Daten an das betreuende medizinische Zentrum online gesendet wurden. Es wurden die Anzahl der Krankenhausaufnahmen, hospitalisierte Gesamttage und die Krankenhausabrechnungen ausgewertet und mit einer Kontrollgruppe verglichen.
Innerhalb von sechs Monaten reduzierten sich die Krankenhausaufnahmen pro Patient signifikant um 42% (von 3,3 auf 1,9). Die Krankenhaustage sanken um 64% und die Kosten von US$ 138 600 auf US$ 44 673. Die Unterschiede zwischen den eingeschriebenen und den nicht teilnehmenden Patienten waren signifikant. Eine „matched control group“ hingegen war nicht unterlegen, was den Autoren zufolge noch einer genaueren Betrachtung bedarf. CB
Quelle:

Riley WT et al.: Program evaluation of remote heart failure monitoring: healthcare utilization analysis in a rural regional medical center. Telemed J E Health 2015; 21(3): 157-62

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