Diabetischer Fuß

Praxis-Depesche 5/2017

Ein signum mali ominis

Ein diabetischer Fuß ist mehr als eine lokale diabetische Komplikation; denn nach den Ergebnissen einer Kohortenstudie verkürzt er das Leben, und zwar unabhängig vom Vorliegen anderer diabetischer Folgekrankheiten. Aber warum das so ist, weiß man nicht.

Das diabetische Fußsyndrom ist eine der gefürchtetsten Komplikationen bei Diabetikern; denn nicht selten erfordert es eine Amputation. Doch darüber hinaus hat der diabetische Fuß auch eine prognostische Bedeutung; denn er erhöht das Sterberisiko. Dafür sprechen die Ergebnisse einer Kohortenstudie, bei der die Daten von 414 523 Diabetikern ausgewertet wurden. Von ihnen entwickelten 20 737 Patienten ein diabetisches Fußsyndrom mit Ulkus. Von diesen verstarben 5% innerhalb von zwölf Monaten nachdem sie erstmals das Ulcus einem Arzt gezeigt hatten, und 42,2% innerhalb von fünf Jahren. Dabei fand sich eine strenge Korrelation zwischen dem Auftreten eines Fußulkus und der Mortalität mit einer Hazard Ratio von 2,48 (95% KI 2,43-2,54). Die Patienten verstarben aber in der Regel nicht an dem diabetischen Fußsyndrom. Vielmehr muss man davon ausgehen, dass solche Patienten ein Hochrisikokollektiv darstellen, also auch ein erhöhtes Risiko für ein renales, kardiales oder zerebrales vaskuläres Ereignis tragen. Die Autoren meinen, es müssten noch weitere, unbekannte Faktoren eine Rolle spielen. PS
Quelle:

Walsh JW et al.: Association of diabetic foot ulcer and death ... Diabet Med 2016; 33: 1493-98

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