Kinder mit Diabetes

Praxis-Depesche 9/2017

„Früher Typ 2" schlimmer als „früher Typ 1"

Kinder und Jugendliche mit Diabetes sollte man besonders engmaschig überwachen und bereits früh das Auftreten von Komplikationen im Blick behalten. Darauf weisen die erschreckenden Ergebnisse einer US-amerikanischen Studie hin.

Rund 2000 Jungen und Mädchen mit einem vor Erreichen des 20. Lebensjahres Typ- 1- oder Typ-2-Diabetes (n=1746 bzw. 272) wurden im Schnitt 9,3 sowie 12, 24 und 60 Monate nach Diagnose untersucht.
Unabhängig vom Diabetestyp war bei der letzten Folgeuntersuchung die Prävalenz von Diabeteskomplikationen sehr hoch. Im Alter von ca. 21 Jahren und nach im Schnitt 7,9-jähriger Diabetesdauer wiesen 32% der Typ-1-Diabetiker mindestens eine Komplikation oder Komorbidität auf; bei den Typ-2- Diabetikern waren es 72%. Im Gegensatz zu den Typ-1- wiesen die Typ-2-Diabetiker als junge Erwachsene häufiger Retinopathien (9,1 vs. 5,6%), periphere Neuropathien (17,7 vs. 8,5%), diabetische Nierenerkrankung (19,9 vs. 5,8%), arterielle Steifigkeit (47,4 vs. 11,6%) und Hypertonie (21,6 vs. 10,1%) auf. Diese Ergebnisse galten selbst unter Berücksichtigung von glykämischer Kontrolle, zentraler Adipositas und Blutdruck. OH
Quelle:

Dabelea D et al.: Association of type 1 diabetes vs type 2 diabetes diagnosed during childhood and adolescence with complications during ... JAMA 2017; 317(8): 825-35

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