Häufig wird bei Adipösen eine gewisse Ungeschicklichkeit beobachtet. Beispielsweise tun sich einige Betroffene schwer, sich ihre Schnürsenkel zu binden oder ein Formular zu unterschreiben. Zum Teil ist ihnen einfach ihre Körpermasse im Weg. Einer Studie zufolge besteht bei stark Übergewichtigen aber auch ein nachweisbares Defizit in der Hand-Augen-Koordination.
An einem irischen Krankenhaus unterzog man 44
Adipositas-Patienten (BMI 51,93±8,98 kg/m²) und 44 normalgewichtige Kontrollpersonen (BMI 22,16±1,78 kg/m²) einem einfachen Koordinationstest. Die Patienten wurden auf einen bariatrischen Stuhl gesetzt; der rechte Arm lag dabei auf einer Stütze. In dieser Position bekamen die Probanden ein Pendel in die rechte Hand, das sie sagittal 40 Sekunden lang vor und zurück schwingen sollten. Der Rhythmus wurde ihnen dabei auf einem Bildschirm vorgegeben.
Die nicht-adipösen Teilnehmer hatten nach einer kurzen Eingewöhnungsphase den Dreh mit dem Pendel schnell raus und konnten es gut mit dem angezeigten Rhythmus synchronisieren. Den adipösen Patienten fiel dies dagegen deutlich schwerer. Sie kamen signifikant häufiger und stärker aus dem Takt als die Kontrollteilnehmer. Besonders stark variierte die Hand-Augen-Koordination der Adipösen unter erschwerten Testbedingungen (Frequenz +20%). Auffällig war auch, dass die adipösen Teilnehmer verglichen mit den normalgewichtigen Probanden das Pendel mit einer um 24% größeren Amplitude schwangen, es also weniger gut unter Kontrolle halten konnten. OH