Fortschritte in der Therapie verschiedener Lebererkrankungen

Praxis-Depesche

Gute Aussichten in der Hepatologie

In einigen Bereichen der Hepatologie hat es in den vergangenen Jahren enorme Fortschritte gegeben. Über die zahlreichen Neuerungen in der Diagnostik und Therapie der Hepatitis C und weiterer hepatologischer Krankheitsbilder disktuierten internationale Experten bei einer Veranstaltung der Falk Foundation e.V. im Vorfeld der Jahrestagung der Deutschen Arbeitsgemeinschaft zum Studium der Leber (GASL) in Essen.   

Bei der Behandlung der Hepatitis wurde der Durchbruch bereits geschafft: "Es handelt sich um die einzige chronische Lebererkrankung, bei der wir inzwischen eine völlige Ausheilung erwirken können", berichtete Prof. Guido Gerken, Essen. Relevante Fortschritte gibt es aber auch in anderen Bereichen der Hepatologie. "Wir verstehen die Pathogenese von Lebererkrankungen heutzutage besser denn je. Das schlägt sich nieder in Fortschritten bei der Diagnsotik, aber auch bei der Therapie nicht nur der Hepatitis C, sondern auch bei anderen viralen und fibrotischen Lebererkrankungen", so Gerken.

Auf der anderen Seite aber wachsen die Herausforderungen in der Hepatologie infolge der fast schon epidemieartig zunehmenden Inzidenz und Prävalenz der nicht alkoholischen Fettlebererkrankung (NAFLD). Diese ist eine der zentralen Ursachen chronischer Lebererkrankungen und gilt als Trigger für die Ausbildung einer nicht alkoholischen Steatohepatitis (NASH) sowie einer Leberfibrose mit dem Risiko der Progression zur Leberzirrhose und zum hepatozellulären Karzinom (HCC). Doch aktuellen Studien zufolge lassen sich Wirkstoffe, die sich in aktuellen Studien bei den cholestatischen Lebererkrankungen als wirksam und sicher erwiesen haben, möglicherweise auch bei NASH therapeutisch nutzen.

Neuerungen gibt es außerdem bei der Leberfibrose, deren Klassifizierung laut Gerken überarbeitet werden sollte: "Wir müssen die Leberfibrose danach differenzieren, ob sie mit einer Fettleber assoziiert ist oder nicht und ob sie mit Entzündungsprozessen einhergeht und/oder rasch progredient verläuft". Abhängig von der jeweiligen Ätiologie stehen die Chancen auf eine Rückbildung gut. So kann bei der alkoholischen Leberfibrose eine Alkoholabstinenz und bei der Hepatitis-B-induzierten Fibrose eine antivirale Therapie zur Regression führen. Inzwischen wird auch die Pathogenese der Leberfibrose besser verstanden. "Derzeit werden mehrere Wirkstoffe mit antifibrotischen Eigenschaften und unterschiedlichen Wirkmechanismen in klinischen Studien geprüft" berichtete Prof. Detlef Schuppan, Mainz. "Eine effektive antifibrotische Therapie wird dabei wahrscheinlich nur durch die Kombination verschiedener Ansatzpunkte zu realisieren sein", so Schuppan. Auch in puncto Biomarker zur individuellen Risikoabschätzung wird intensiv geforscht.

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