Einen genaueren Einblick in die Epidemiologie der typischen Verletzungsmuster beim Surfen gibt eine aktuelle Datenanalyse (n=2072) aus den USA. Mit 40,7% handelte es sich in den meisten Fällen um Lazerationen, überwiegend im Bereich von Gesicht, Kopf und Nacken sowie an den Beinen (62,7 bzw. 28,3%). Ursache war meist der Kontakt mit eigenem Surfbrett oder hartem Meeresgrund im Flachwasser. Gehirnerschütterungen (2,7%) und anderweitige innere Kopfverletzungen (4,1%) mussten deutlich häufiger intensiv behandelt werden als die übrigen Arten an Verletzungen. Ein Neoprenanzug bietet dem Körper zumindest einen gewissen Schutz, schließt den Kopfbereich aber nicht ein. Das Tragen von Helmen konnte sich in der Surfer-Szene bisher nicht durchsetzen.
In 14,4% der Fälle lagen Verstauchungen oder Zerrungen vor, meist der unteren Extremitäten oder des Nackens (34,8 bzw. 28,8%). Kontusionen betrafen 12,9%, Frakturen 11,9%. Diese betrafen vor allem die oberen oder unteren Extremitäten und wiederum oft das Gesicht. Dislokationen, meist des Schultergelenks, stellten 4,5% der Verletzungen. Nur wenige Patienten präsentierten sich mit submersionsbedingten Schäden wie Trommelfellrupturen. Angriffe durch Meerestiere traten äußerst selten auf.
Nur in 3,5% war eine Einlieferung in die Notaufnahme erforderlich. Da hier aber Surfer nicht erfasst wurden, die trotz Verletzung nicht in einer Notaufnahme vorstellig wurden oder noch vor Ort verstarben, ist die Erhebung nur bedingt generalisierbar. OH