Führt ein Schlaganfall zu einer Hemiparese, verlagert sich das Körpergewicht der Patienten auf ihr gesundes Bein. Die verringerte Belastung im paretischen Bein und die eingeschränkte Gehfähigkeit begünstigen den Knochenabbau – allerdings nur einseitig. Im nicht-paretischen Bein verhält es sich ganz anders.
Um ein genaueres Bild von dem
Osteoporose- Risiko von Schlaganfallpatienten mit Hemiparese zu bekommen, untersuchten Forscher in Korea die Knochendichte von 15 Betroffenen und 20 gesunden Kontrollpatienten. Mittels quantitativer Sonographie bestimmte man bei jedem Patienten den
Osteoporose-Index (OI) sowie den T- und Z-Score am Calcaneus beidseits. Anschließend verglich man bei den Schlaganfallpatienten die Werte der paretischen mit der nicht-paretischen Seite, in der Kontrollgruppe die Ergebnisse der dominanten mit der nicht-dominanten Seite.
Trotz der unterschiedlichen Belastungsintensität wiesen die Kontrollpatienten keine Unterschiede in der Knochendichte zwischen dominanter und nicht-dominanter Seite auf. Bei den Schlaganfallpatienten fiel die Knochendichte im paretischen Bein erwartungsgemäß deutlich geringer aus. Im nicht-paretischen Bein waren sowohl OI als auch T- und Z-Score dagegen signifikant höher als auf der nicht-paretischen Seite und sogar höher als in den Beinen der gesunden Patienten.
Verantwortlich für die starken Knochen ist die Tatsache, dass das nicht-paretische Bein das Körpergewicht der Patienten überwiegend allein tragen und wesentlich mehr Leistung aufbringen muss, um die Schwäche des anderen Beins auszugleichen. OH