Dignität von Lungenrundherden

Praxis-Depesche 1/2001

Hohe Sensitivität für 99mTc-SPECT

Die Abklärung zufällig entdeckter Lungenrundherde mit Röntgen und CT ist ein Problem. Da Thorakotomie und transthorakale Nadelbiopsie mit hohen Kosten und Komplikationsraten verbunden sind, ist ein nichtinvasives Verfahren wünschenswert. Das Somatostin-Analogon 99mTc-Depreotid weist eine hohe Affinität zu malignen Zellen auf. Kann es bei bildgebenden Verfahren als Marker dienen?

In einer Multicenterstudie wurden 114 Männer und Frauen mit einem weniger als 6 cm großen und weniger als zwei Jahre bestehenden Rundherd in der Thoraxübersicht oder im CT untersucht. Alle erhielten eine 99mTc-SPECT-Untersuchung und wurden anschließend biopsiert oder operiert. Im Vergleich der Befunde konnten 85 von 88 Patienten mit einem Malignom durch Depreotid-SPECT korrekt identifiziert werden (Sensitivität 97%). Bei allen drei falsch negativen Befunden handelte es sich um Adenokarzinome. Die Spezifität für ein negatives 99mTc-SPECT lag bei 73% (19 von 26 Probanden). Bei sieben Patienten mit benignen Veränderungen fanden sich falsch positive Befunde (sechs Granulome, ein Hamartom).

Quelle: Blum, J: A multicenter trial with a somatostatin analog 99mtc depreotide in the evaluation of solitary pulmonary nodules, Zeitschrift: CHEST, Ausgabe 117 (2000), Seiten: 1232-1238

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