Frühe familiäre Koronarsklerose

Praxis-Depesche 21/2005

Hypertriglyzeridämie - eigenständiger Risikofaktor

Irgendwie scheinen hohe Triglyzeride das KHK-Risiko zu erhöhen - aber über Unabhängigkeit und Ausmaß dieses Risikofaktors herrscht häufig Unsicherheit.

In den USA wurden die Plasmalipide von 653 Personen mit früher familiärer KHK untersucht und mit denen von 1029 Kontrollpersonen verglichen. Alle Patienten hatten im Alter von 55 (Männer) bzw. 65 Jahren (Frauen) bereits einen Infarkt erlitten oder sich einer Koronar-Revaskularisation unterzogen und wiesen einen Verwandten ersten Grades mit einem ähnlich frühen Krankheitsbeginn auf. Nach Korrektur der Ausgangsdaten um andere Arteriosklerose-Risikofaktoren zeigte sich für steigende Triglyzeride von 500 bis 799 mg/dl ein progredientes, bis zu 11,4-fach erhöhtes KHK-Risiko im Vergleich zu Personen mit Spiegeln unter 100 mg/dl. Bei Typ-III-Hyperlipidämie bestand ebenfalls eine um das Fünf- bisZehnfache erhöhte KHK-Wahrscheinlichkeit. Alle Ergebnisse waren unabhängig vom Gesamt- und HDL-Cholesterin. Selbst bei HDL-Werten von über 40 mg/dl erhöhten steigende Triglyzeride die KHK-Wahrscheinlichkeit. In etwa verdoppelte sich das KHK-Risiko bei Werten über 200 mg/dl oder bei einem HDL unter 40 mg/dl. Beim Zusammentreffen beider Konstellationen errechnete sich ein etwa vierfach erhöhtes Risiko.

Quelle: Hopkins, PN: Plasma triglycerides and type III hyperlipidemia are independently associated with premature familial coronary artery disease, Zeitschrift: JOURNAL OF THE AMERICAN COLLEGE OF CARDIOLOGY, Ausgabe 45 (2005), Seiten: 1003-1012

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