Die Entzündungstheorie gilt als überholt

Praxis-Depesche 4/2012

Idiopathische Lungenfibrose: Der Verlauf ist heterogen

Mit dem Leiden, für das es nur wenige Therapieoptionen gibt, befassen sich der Abteilungsleiter für Innere Medizin der Universität von San Francisco, eine Professorin aus Mexiko-Stadt und der Forschungsleiter des mexikanischen National-Instituts für Atemwegserkrankungen. Die Erkenntnisse zur Pathogenese wachsen, sodass inzwischen zumindest theoretisch Behandlungsansätze möglich erscheinen.
Praxisfazit
Eine komplexe Pathogenese
Zur Ätiologie liefern die Autoren eine große Zahl biochemischer Befunde, die Teil des Pathogenese-Puzzles sein können. Sie sind zusammengefasst unter Themen wie Epithelverletzung und -aktivierung, profibrotische Effek­te aberrierend aktivierter Alveolarepithelien, Differenzierung von Fibro- in Myofibroblasten, Metalloproteinasen, Angiogene­se, Altern und IPF u. a. m. Die derzeitigen Belege deuten da­­rauf hin, dass die fibrotische Antwort von abnormal aktivierten Alveolarepithelzellen angetrieben wird. Sie geben Mediatoren ab, die die Bildung von Foci mit Fibro- und Myofibroblas­ten induzieren. Die Foci produzieren exzessive Mengen von extrazellulärer Matrix, was zu Narbenbildung und Zerstörung der Lungenarchitektur führt. Abnormale Wiederholung von Entwicklungsprozessen und epigenetische Veränderungen scheinen eine Rolle zu spielen.

Die idiopathische Lungenfibrose (IPF), die häufigste Form der idiopathischen interstitiellen Pneumonien, verläuft chronisch, progredient, irreversibel und i. d. R. tödlich. Das Diagnosealter beträgt im Median 66 Jahre (Bereich 55 bis 75).

Die IPF geht mit einem für „usual interstitial pneumonia“ typischen histologischen oder radiologischen Muster einher. In der Histologie sieht man als Hauptkennzeichen Gebiete subpleuraler und paraseptaler Fibrose und Wabenmuster, die mit weniger betroffenem und normalem Parenchym abwechseln. Es finden sich kleine Gebiete aktiver Fibrose (Fibroblasten-Foci). Im hochauflösenden CT charakterisieren das Bild unter anderem retikuläre Verschattungen und Traktionsbronchiektasen. Das Wabenmuster ist entscheidend für die Diagnose einer IPF.

Bei steigender IPF-Inzidenz, die mit dem Alter zunimmt, wird von einer Prävalenz von 13 bis 20 pro 100 000 Personen ausgegangen (Männer zu Frauen 1,5 - 1,7 : 1). Die wichtigsten Umweltrisikofaktoren sind Rauchen sowie Metall- und Holzstaub-Exposition. Eine familiäre Häufung der IPF registriert man in ca. 0,5 bis 3,7% der Fälle.

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