Zwei Frauen im Alter von 61 und 74 Jahren wurden mit oralen Antikoagulanzien (Phenprocoumon) behandelt. Die intramuskulären Blutungen im Bereich des M. iliopsoas traten spontan auf und führten zum Tod der Patientinnen. Die Autopsien ergaben, dass die Patientinnen große Mengen Blut in die Retroperitonealregion verloren hatten. Die Autoren empfehlen, bei Patienten mit Verdacht auf Blutung unter Antikoagulation auch immer eine retroperitoneale Blutung in Betracht zu ziehen. Vor allem bei Patienten mit vielen Begleiterkrankungen oder zusätzlicher analgetischer Medikation kann eine solche Blutung leicht übersehen werden und dann fatal enden. (MO)
Praxis-Depesche 8/2003
Iliopsoas-Einblutung unter Antikoagulation
Spontane Blutungen unter oraler Antikoagulation betreffen meist Gastrointestinaltrakt, Weichteilgewebe oder Urogenitaltrakt. Retroperitoneale Blutungen sind relativ selten und werden daher oft übersehen.
Quelle: Turk, EE: Anticoagulant-related iliopsoas muscle bleeding leading to fatal exsanguination: report of two autopsy cases (In process citation), Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF FORENSIC MEDICINE AND PATHOLOGY, Ausgabe 23 (2002), Seiten: 342-344