Radiofrequenzdenervierung

Praxis-Depesche 8/2017

In großer Studie kein Nutzen nachweisbar

Radiofrequenzdenervierung ist eine minimal-invasive Methode, die zur Behandlung von chronischen Schmerzen im unteren Rücken angewendet wird. Doch es fehlen bislang qualitativ hochwertige Daten, die eine Effektivität belegen.

Deshalb haben niederländische Forscher nun insgesamt 681 Patienten mit chronischen Schmerzen im unteren Rücken, die auf konservative Therapien nicht ansprachen, in die Mint-Studien eingeschlossen. Bei 251 von ihnen lag eine Blockierung der Facettengelenke vor, bei 228 eine Blockierung der Iliosakralgelenke und bei 202 eine Kombination aus Problemen am Facettengelenk, Iliosakralgelenk oder an den Bandscheiben.
Alle Patienten erhielten über drei Monate ein Standardübungsprogramm sowie bei Bedarf psychologische Unterstützung. Randomisiert wurde zudem bei jeweils der Hälfte der Patienten eine Radiofrequenzdenervierung durchgeführt (in der Regel einmal, höchstens dreimal). Vor Beginn der Therapie, nach 3 sowie nach 12 Monaten wurde die Schmerzintensität erfasst (0 bis 10).
Die mittlere Schmerzintensität aller Teilnehmer betrug vor Therapiebeginn 7,1. Die Verbesserung der Schmerzintensität im Vergleich zur Kontrollgruppe betrug nach drei Monaten in der Facettengelenk-Studie -0,18, in der Iliosakralgelenk-Studie -0,71 und in der Kombinationsstudie -0,99. Damit konnte keine klinisch relevante Verbesserung der Schmerzsymptomatik nachgewiesen werden. Nach 12 Monaten wurden teilweise Verschlechterungen gegenüber dem Ausgangswert beobachtet. BA
Quelle:

Juch JNS et al.: Effect of radiofrequency denervation on pain intensity ... JAMA 2017; 318: 68-81

ICD-Codes: R52.1

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