Kardio- und zerebrovaskuläre Komplikationen

Praxis-Depesche 10/2004

ISH bei Älteren als wichtiger Risikofaktor

Isolierte systolische Hypertonie (ISH) bedeutet: systolischer Blutdruck über 140 mmHg, diastolischer unter 90 mmHg. Vor allem ältere Menschen leiden oft an ISH, einem unabhängigen Risikofaktor für kardio- und zerebrovaskuläre Ereignisse.

In verschiedenen großen Studien und Metaanalysen wurde der Erfolg einer konsequenten Blutdrucksenkung bei älteren Patienten mit ISH dokumentiert. So ging in der SHEP-Studie (Systolic Hypertension in the Elderly Program) mit 4700 Patienten das Risiko für ischämische und hämorrhagische Schlaganfälle durch Reduktion des Blutdrucks um durchschnittlich 26/9 mmHg um 37% zurück. In der Syst-EUR-Studie (Systolic Hypertension in Europe) erhielten 4695 ISH-Patienten entweder Plazebo oder Nitrendipin, bei Nicht-Erreichen des Zielblutdrucks (< 150 mmHg) in Kombination mit Enalapril und in dritter Präferenz Hydrochlorothiazid. Durch die konsequente Therapie verringerte sich die Schlaganfallrate um 42%, die kardiovaskuläre Ereignisrate um 26%. Die Resultate einer Metaanalyse (acht Studien, 15 693 ältere ISH-Patienten) bestätigen den Erfolg der konsequenten antihypertensiven Therapie. Das Risiko für kardiale Ereignisse ging um 23% zurück, die Insult-Inzidenz um 30%. Um einen Schlaganfall bzw. ein koronares Ereignis zu verhindern, müssten 48 bzw. 64 Patienten über fünf Jahre antihypertensiv behandelt werden. Um die subjektive Verträglichkeit zu verbessern, sollte der Blutdruck langsam über Monate gesenkt werden. Dabei wird der systolische Blutdruck zuerst unter 160 mmHg gesenkt. Erst wenn dieser Wert toleriert wird, sollte eine Reduktion unter 140 mmHg angestrebt werden. (GS)

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