Vitamin-D-Intoxikation

Praxis-Depesche 22/2002

Kristallzucker war schuld

Ein 29-jähriger Mann kam mit rechtsseitigen Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, gesteigertem Durst, Erbrechen und Appetitlosigkeit in die Notaufnahme. Er hatte 5 kg Gewicht verloren, und es bestand ein akutes Nierenversagen. Nach einer Behandlung mit Steroiden konnte er nach Hause entlassen werden. Einige Monate später kam sein Vater mit denselben Beschwerden in die Klinik. Das Serumkreatinin war stark erhöht, das Serumkalzium betrug 3,82 mmol/l. Der Plasmaspiegel von Vitamin D war erhöht, der des Parathormons sehr niedrig. Daraufhin wurde bei Vater und Sohn eine Nierenbiopsie durchgeführt; sie zeigte bei beiden eine ausgeprägte Nephrokalzinose. Zwei Monate später wurde wiederum der Sohn mit starken Schmerzen, Übelkeit und Dehydratation stationär aufgenommen. Daraufhin wurden verschiedene Lebensmittel des Haushaltes untersucht. Als Quelle der Intoxikation stellte sich schließlich der Kristallzucker heraus, in dem sich große Mengen an Vitamin D3 fanden. Wie es zu dieser Kontamination kam, konnte nicht geklärt werden. Im folgenden Jahr waren beide Patienten unter Prednisolon-Therapie beschwerdefrei. (JW)

Ein 29-jähriger Mann kam mit rechtsseitigen Flankenschmerzen, Fieber, Schüttelfrost, gesteigertem Durst, Erbrechen und Appetitlosigkeit in die Notaufnahme. Er hatte 5 kg Gewicht verloren, und es bestand ein akutes Nierenversagen. Nach einer Behandlung mit Steroiden konnte er nach Hause entlassen werden. Einige Monate später kam sein Vater mit denselben Beschwerden in die Klinik. Das Serumkreatinin war stark erhöht, das Serumkalzium betrug 3,82 mmol/l. Der Plasmaspiegel von Vitamin D war erhöht, der des Parathormons sehr niedrig. Daraufhin wurde bei Vater und Sohn eine Nierenbiopsie durchgeführt; sie zeigte bei beiden eine ausgeprägte Nephrokalzinose. Zwei Monate später wurde wiederum der Sohn mit starken Schmerzen, Übelkeit und Dehydratation stationär aufgenommen. Daraufhin wurden verschiedene Lebensmittel des Haushaltes untersucht. Als Quelle der Intoxikation stellte sich schließlich der Kristallzucker heraus, in dem sich große Mengen an Vitamin D3 fanden. Wie es zu dieser Kontamination kam, konnte nicht geklärt werden. Im folgenden Jahr waren beide Patienten unter Prednisolon-Therapie beschwerdefrei. (JW)

Quelle: Vieth, R: Vitamin D poisoning by table sugar, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 359 (2002), Seiten: 672

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