Multiples Myelom

Praxis-Depesche 3/2017

Länger leben mit Statinen

Stickstoffhaltige Bisphosphonate können das Überleben von Patienten mit multiplen Myelomen (MM) nachweislich verbessern. Statine wirken auf dem gleichen Signalweg wie Bisphosphonate und scheinen neuen Daten zufolge die Mortalität betroffener Patienten um rund 20% zu senken.

Statine hemmen direkt die HMG-CoA-Reduktase, das geschwindigkeitsbestimmende Enzym des Mevalonatwegs, und könnten daher auch einen Einfluss auf den Verlauf einer MM-Erkrankung haben. Darauf deuten auch einige kleinere Studien hin, in welchen Statin- therapierte Myelompatienten ein verbessertes Therapieansprechen oder Überleben zeigten. Um diesem Zusammenhang genauer auf den Grund zu gehen, durchforsteten Forscher nun Daten eines US-Veteranenregisters.
Eingeschlossen waren fast 5000 Patienten mit multiplem Myelom, von welchen etwa 2300 mit Statinen behandelt wurden. Das mittlere Follow-up betrug 34 Monate für Statinnutzer bzw. 26 Monate für die Vergleichsgruppe. Die Statin-therapierten Patienten waren im Schnitt älter, hatten einen höheren BMI und wiesen häufiger Komorbiditäten wie Diabetes, Herz- und Gefäßerkrankungen und Dyslipidämie auf. Unter Berücksichtigung verschiedener Einflussfaktoren hatten die Statin- therapierten MM-Patienten ein um 21% geringeres Risiko für allgemeine Mortalität und ein um 24% geringeres Risiko für Myelom-bedingte Mortalität als Patienten, die nicht mit Statinen behandelt wurden. Das allgemeine und MM-spezifische Mortalitätsrisiko sank dabei umso mehr, je länger die Statintherapie fortgesetzt und je höher sie dosiert wurde.
Zudem erlitten die Statin-behandelten MM-Patienten seltener skelettassoziierte Ereignisse (Reduktion um 31% gegenüber Kontrolle). Der positive Effekt der Statintherapie war dabei unabhängig von der Einnahme von Bisphosphonaten. OH
Quelle:

Sanfilippo KM et al.: Statins are associated with reduced mortality in multiple myeloma. J Clin Oncol 2016; 34: 4008-14

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