Typ-1-Diabetes

Praxis-Depesche 9/2010

Lohnt sich die kontinuierliche BZ-Messung?

Biosensoren, die kontinuierlich den Blutzucker messen, hatte man sich zusammen mit einer Insulinpumpe als Bestandteil eines künstlichen Pankreas vorgestellt. Vorerst nutzt man aber die beiden Komponenten noch getrennt.
Praxisfazit
?! Die Ergebnisse der Studie dürften sich nicht ohne weiteres auf die Alltagspraxis übertragen lassen. Viele Patienten sind wahrscheinlich mit der Aufgabe überfordert, ihre BZ-Werte ständig neu zu interpretieren. Viele werden den Umgang mit der komplexen Technik als Belastung empfinden. Weiterentwicklungen des Systems werden es vermutlich in Zukunft patientenfreundlicher machen. Wolpert HA: Continuous glucose monitoring – coming of age. Ebd. 383-384

Man spricht von Sensor-augmentierter Insulinpumpen-Therapie, wenn die alle paar Minuten aktualisierten Messwerte eines BZ-Sensors, der im Patienten steckt, letzterem dazu dienen, seinen Insulinbedarf selbst zu kalibrieren.

Wie ein solches System längerfristig im Vergleich zur herkömmlichen multiplen Insulin-Injektion abschneidet, prüfte eine ame­rikanische Arbeitsgruppe anhand von 485 Erwachsenen und Kindern mit schlecht eingestelltem Typ-1-Diabetes. Am Ende der einjährigen Beobachtungszeit war der mittlere HbA1c-Wert, der anfangs bei 8,3% lag, in der experimentellen Gruppe auf 7,5% zu­rückgegangen, in der Vergleichsgruppe auf 8,1%. In der Insulinpumpen-Gruppe erreichten mehr Patienten den angestrebten HbA1c-Wert unter 7%. Bezüglich der Rate schwerer Hypoglykämien gab es keinen signifikanten Unterschied zwischen beiden Regimen. Es kam in beiden Gruppen auch zu keiner signifikanten Gewichtszunahme.

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