HIV-assoziierte Malignome

Praxis-Depesche 9/2002

Management des Non-Hodgkin-Lymphoms

Das Non-Hodgkin-Lymphom (NHL) ist ein AIDS-definierendes Malignom und manifestiert sich in 30% der Fälle im ZNS und in 65% der Fälle extranodal. Da man inzwischen die Lebenserwartung HIV-Infizierter deutlich verlängern kann, sollte auch durch multidisziplinäre Ansätze versucht werden, maligne Begleiterkrankungen möglichst erfolgreich zu therapieren.

Bei einem 47-jährigen Patienten mit HIV-Infektion wurden ein NHL mit großen Lymphommassen im Becken sowie eine tiefe Beinvenenthrombose im linken Unterschenkel diagnostiziert. Eine initiale Lysetherapie mit rtPA war partiell erfolgreich. Die Antikoagulation wurde ambulant mit Warfarin fortgeführt. Das B-Zell-NHL wurde mit dem EPOCH-Schema behandelt, bestehend aus Etoposid, Vincristin, Doxorubicin und Cyclophosphamid sowie Prednison. Die Lymphommassen im Abdomen waren rasch rückläufig. Nach sechs Zyklen systemischer Chemotherapie wurden erstmals Lymphomzellen im Liquor nachgewiesen. Daher erhielt der Patient drei Zyklen intrathekaler Chemotherapie; außerdem wurde der Schädel bestrahlt. Nach Abschluss der Chemotherapie wurde eine antiretrovirale Kombinationstherapie begonnen. Neun Monate später starb der Patient an den Folgen einer strahlenbedingten Nekrose im Spinalkanal.

Quelle: Little, RF: HIV-associated non-hodgkin lymphoma, Zeitschrift: JAMA : THE JOURNAL OF THE AMERICAN MEDICAL ASSOCIATION, Ausgabe 285 (2001), Seiten: 1880-1885

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