Akutes Exanthem bei Kindern

Praxis-Depesche 14/2000

Manchmal ist es ein Gianotti-Crosti-Syndrom

Bei Kindern mit einem akuten papulovesikulösen Exanthem an den Extremitäten sollte auch an ein Gianotti-Crosti-Syndrom gedacht werden. Anlässlich einer Kasuistik werden Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert.

Bei einem achtjährigen Mädchen traten ohne Prodromi juckende Hautveränderungen (Papeln und Papulovesikeln) streckseitenbetont an den Extremitäten auf. Weitere Beschwerden oder Symptome lagen nicht vor. Die Virus-Serologie war nur für EBV-IgM positiv. Im Verlauf von 18 Tagen heilten die Hautveränderungen fast vollständig ab. Das sog. Gianotti-Crosti-Syndrom manifestiert sich als akrale papulovesikulöse Dermatose, die meist symmetrisch an den Extremitäten lokalisiert ist und mit verschiedenen viralen Infektionen (Hepatitis A und B, EBV, Coxsackie A/ B, Parvovirus B19, Zytomegalie, Parainfluenza, RSV) in Verbindung gebracht wird. Auch nach Impfungen und in Zusammenhang mit einer Lyme-Borreliose wurde das Gianotti-Crosti-Syndrom beschrieben. Die Diagnose stützt sich auf die charakteristischen Hautveränderungen und die positive Virusserologie. Die histologische Untersuchung ist nicht wegweisend. Differenzialdiagnostisch sollten eine atopische Dermatitis und ein Arzneimittel-Exanthem berücksichtigt werden. Eine spezifische Hautbehandlung gibt es nicht. Es können blande Externa oder schwach wirkende Steroid-Cremes eingesetzt werden. Die Hautveränderungen heilen gewöhnlich innerhalb einiger Wochen ab. (UB)

Quelle: Möhrle, M: Gianotti-crosti syndrom bei Pestein-Barr-Virus-Infektion, Zeitschrift: MONATSSCHRIFT FUR KINDERHEILKUNDE, Ausgabe 148 (2000), Seiten: 23-25

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