Bei einem achtjährigen Mädchen traten ohne Prodromi juckende Hautveränderungen (Papeln und Papulovesikeln) streckseitenbetont an den Extremitäten auf. Weitere Beschwerden oder Symptome lagen nicht vor. Die Virus-Serologie war nur für EBV-IgM positiv. Im Verlauf von 18 Tagen heilten die Hautveränderungen fast vollständig ab. Das sog. Gianotti-Crosti-Syndrom manifestiert sich als akrale papulovesikulöse Dermatose, die meist symmetrisch an den Extremitäten lokalisiert ist und mit verschiedenen viralen Infektionen (Hepatitis A und B, EBV, Coxsackie A/ B, Parvovirus B19, Zytomegalie, Parainfluenza, RSV) in Verbindung gebracht wird. Auch nach Impfungen und in Zusammenhang mit einer Lyme-Borreliose wurde das Gianotti-Crosti-Syndrom beschrieben. Die Diagnose stützt sich auf die charakteristischen Hautveränderungen und die positive Virusserologie. Die histologische Untersuchung ist nicht wegweisend. Differenzialdiagnostisch sollten eine atopische Dermatitis und ein Arzneimittel-Exanthem berücksichtigt werden. Eine spezifische Hautbehandlung gibt es nicht. Es können blande Externa oder schwach wirkende Steroid-Cremes eingesetzt werden. Die Hautveränderungen heilen gewöhnlich innerhalb einiger Wochen ab. (UB)
Akutes Exanthem bei Kindern
Praxis-Depesche 14/2000
Manchmal ist es ein Gianotti-Crosti-Syndrom
Bei Kindern mit einem akuten papulovesikulösen Exanthem an den Extremitäten sollte auch an ein Gianotti-Crosti-Syndrom gedacht werden. Anlässlich einer Kasuistik werden Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten diskutiert.
Quelle: Möhrle, M: Gianotti-crosti syndrom bei Pestein-Barr-Virus-Infektion, Zeitschrift: MONATSSCHRIFT FUR KINDERHEILKUNDE, Ausgabe 148 (2000), Seiten: 23-25