Praxis-Depesche 23/2005

Megadosis Arsen überlebt

200 bis 300 mg des besonders toxischen Arsentrioxid werden als letale Dosis für den Menschen angesehen. Aus Spanien wird von einem 43 Jahre alten Chemiker berichtet, der in suizidaler Absicht 54 g Arsentrioxid zu sich genommen hatte. Fünf Stunden später wurde er mit normalen Vitalzeichen und unauffälligen Laborwerten stationär aufgenommen. Dann entwickelte er Erbrechen, Durchfall, Durst, Schlundkrämpfe und Parästhesien. Die Arsenspiegel in Blut und Urin waren extrem erhöht. Er erhielt neben Magenspülungen und oraler Medizinalkohle Flüssigkeit i.v. und Dimercaprol i.m. alle sechs Stunden. Per Laparotomie und Gastrostomie wurde versucht, das Arsen, das sich radiologisch im Magen und Dünndarm darstellte, durch Kochsalzspülungen und schließlich manuell zu entfernen. Nach einer stabilen Latenzphase von vier Tagen entwickelte der Patient starken Tremor, Krämpfe und ein schweres Delirium. Er musste intubiert und beatmet werden, und weitere Arsenmassen wurden koloskopisch geborgen. Der Verlauf wurde durch Sepsis, Panzytopenie, Enzephalopathie und Polyneuropathie kompliziert. Nach einem Monat erfolgte die Extubation und nach 55 Tagen die Entlassung aus dem Krankenhaus. An Residuen blieb nur eine geringe periphere Polyneuropathie zurück. (Ko)

200 bis 300 mg des besonders toxischen Arsentrioxid werden als letale Dosis für den Menschen angesehen. Aus Spanien wird von einem 43 Jahre alten Chemiker berichtet, der in suizidaler Absicht 54 g Arsentrioxid zu sich genommen hatte. Fünf Stunden später wurde er mit normalen Vitalzeichen und unauffälligen Laborwerten stationär aufgenommen. Dann entwickelte er Erbrechen, Durchfall, Durst, Schlundkrämpfe und Parästhesien. Die Arsenspiegel in Blut und Urin waren extrem erhöht. Er erhielt neben Magenspülungen und oraler Medizinalkohle Flüssigkeit i.v. und Dimercaprol i.m. alle sechs Stunden. Per Laparotomie und Gastrostomie wurde versucht, das Arsen, das sich radiologisch im Magen und Dünndarm darstellte, durch Kochsalzspülungen und schließlich manuell zu entfernen. Nach einer stabilen Latenzphase von vier Tagen entwickelte der Patient starken Tremor, Krämpfe und ein schweres Delirium. Er musste intubiert und beatmet werden, und weitere Arsenmassen wurden koloskopisch geborgen. Der Verlauf wurde durch Sepsis, Panzytopenie, Enzephalopathie und Polyneuropathie kompliziert. Nach einem Monat erfolgte die Extubation und nach 55 Tagen die Entlassung aus dem Krankenhaus. An Residuen blieb nur eine geringe periphere Polyneuropathie zurück. (Ko)

Quelle: Duenas-Laita, A: Acute arsenic poisoning, Zeitschrift: THE LANCET, Ausgabe 365 (2005), Seiten: 1982

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