Autismus

Praxis-Depesche 6/2016

Mehr Forschung statt Screening

Die United State Preventive Services Task Force (USPSTF) spricht sich gegen ein generelles Autismus-Screening bei 18 bis 30 Monate alten Kleinkindern aus. So lässt sich das aktuell publizierte Statement dieses Gremiums unabhängiger Ärzte zusammenfassen.

Auch wenn Kinder keine Symptome für Autismus zeigen, wird in den USA bereits heute ein routinemäßiges Screening von Kindern im Vorschulalter durchgeführt. Die USPSTF kommt jedoch nun zu dem Entschluss, dass die Beweislage aktuell nicht ausreicht, um den Nutzen und mögliche Schäden durch ein solches generelles Screening abzuwägen. Diese Empfehlung gilt für solche Kleinkinder, die bislang weder bei den Eltern noch bei den Ärzten auffällig waren.
Gleichzeitig mit der Empfehlung stellte die USPSTF jedoch dar, dass dies keine Statement für oder gegen das Screening ist. Vielmehr plädiert das Gremium für mehr Forschung zum Thema. Das Gremium rät Pädiatern, bis zum Vorliegen belastbarer Ergebnisse den besorgten Eltern intensiv zuzuhören und die richtigen Fragen zu stellen.
In den USA weist eines von 68 Kindern Symptome einer Störung des autistischen Formenkreises auf. Für das Screening wird in den USA in erster Linie M-CHAT (Modified Checklist for Autism in Toddlers, Revised with Follow-Up) verwendet. GS
Quelle:

Siu AL, US Preventive Services Task Force (USPSTF): Screening for autism spectrum disorder in young children. US Preventive Services Task Force recommendation statement. JAMA 2016; 315: 691-6

ICD-Codes: F84.0

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