Lokalanästhesie bei Endoskopien

Praxis-Depesche 20/2001

Methämoglobinämie nach Lidocain-Anwendung

Eine Methämoglobinämie kann viele Ursachen haben, in seltenen Fällen auch die Applikation von Lokalanästhetika, wie folgende Kasuistiken zeigen.

Eine 26-jährige HIV-Infizierte erhielt zur Bronchoskopie eine 2%-ige Lidocain-Lösung in Rachen und Nasenhöhle. Nach der Untersuchung wurde sie plötzlich dyspnoisch und zyanotisch. Der Methämoglobin-Anteil betrug 14% nach Gabe von 100%-igem Sauerstoff. Bei einer 61-jährigen Patientin, die zur Ösophagogastroskopie mit Lidocain anästhesiert wurde, entwickelte sich nach dem Eingriff eine schwere Zyanose; Methämoglobin-Anteil: 37%. Auch die dritte Patientin, eine 73-jährige Frau, erhielt Lidocain vor einem transösophagealen Echokardiogramm und wurde zyanotisch, mit einem Methämoglobin-Anteil von 25,3%. In allen drei Fällen gingen die Symptome vollständig zurück (im letzten Fall musste Methylenblau gegeben werden).

Quelle: Karim, A: Methemoglobinemia complicating topical lidocaine used during endoscopic procedures, Zeitschrift: AMERICAN JOURNAL OF MEDICINE, Ausgabe 111 (2001), Seiten: 150-153

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