pAVK und Neuropathie sind typische Spätkomplikationen eines länger bestehenden Diabetes mellitus. Die Zuordnung geklagter Beschwerden zu einer dieser beiden Krankheitsbilder ist nicht immer einfach. Nach einer neuen Studie ist es sinnvoll, auch bei asymptomatischen Patienten nach beiden Folgekrankheiten zu fahnden.
Aufgenommen in diese Studie wurden 225 Patienten mit Typ-1- und Typ-2-Diabetes, bei denen zunächst mittels Fragebogen nach einer Neuropathie bzw. einer pAVK gefahndet wurde. Anschließend wurde der Knöchel-Arm-Index (ABI) als Screening für eine pAVK bestimmt. Bei über 60-jährigen Patienten fand sich bei einem ABI >1,3 häufiger eine Neuropathie als bei jüngeren. Bei insgesamt 144 Patienten (64,2%) war der neuropathische Schmerz mit einem pathologischen ABI assoziiert. Besonders häufig fand sich diese Konstellation bei Typ-2-Diabetikern mit einem über 10-jährigen Krankheitsverlauf. Insgesamt war der ABI bei 33% der Typ-1-Diabetiker und bei 67% der Typ-2-Diabetiker pathologisch (ABI <0,9).
Auch bei asymptomatischen Patienten fand sich nicht selten ein erniedrigter ABIWert. Deshalb schlussfolgern die Autoren, bei Typ-1- und Typ-2-Diabetikern mit einem mindestens 10-jährigen Krankheitsverlauf unabhängig von der angegebenen Beschwerdesymptomatik mittels ABI einmal jährlich nach einer pAVK zu suchen und auch eine sorgfältige neurologische Untersuchung durchzuführen. Dies ist auch deshalb sinnvoll, da die Abgrenzung eines neuropathischen von einem ischämischem Schmerz nicht immer einfach ist. PS