Darmstrikturen und -fisteln sind häufige Komplikationen bei Morbus Crohn (MC). Nun suchten Forscher aus Atlanta, USA, bei jungen Crohn-Patienten nach Markern, die einen komplizierten Verlauf vorhersagen können. Sie wurden fündig und konnten so zugleich auch eine Empfehlung bzgl. der Therapie mit TNFa-Inhibitoren geben.
Es wurden 913 Patienten mit einem medianen Alter bei Diagnose von 12,4 Jahren eingeschlossen. 9% erlitten im Verlauf Komplikationen des MC. Aus den untersuchten möglichen Risikofaktoren für einen komplizierten Krankheitsverlauf kristallisierten sich die folgenden als signifikant mit einer entsprechenden Risikoerhöhung heraus:
- Alter bei Diagnose; Risikoerhöhung für Fisteln: 45%
- afroamerikanische Abstammung; Risikoerhöhung für Fisteln: 219%
- ASCA IgA positiv (Anti-Saccharomycescerevisiae- Antikörper); Risikoerhöhung für Fisteln: 168%
- Anti-CBir1 positiv (Seropositivität gegen bakterielles Flagellin, welches eine Rolle bei der Pathogenese des MC nachgesagt wird; Flagellin ist ein Antigen, welches die mukosale T-Zell-Antwort triggert); Risikoerhöhung für Strikturen 130% und für Fisteln 201%. Patienten, die innerhalb der ersten 90 Tage einen TNFa-Inhibitor erhalten hatten, wiesen signifikant seltener Fisteln auf (Risikoreduktion um 70%). Auf die Entstehung von Strikturen hatten die Biologika keinen Einfluss.
In die Entstehung von Strikturen war Ruminococcus involviert, bei Fisteln waren es Veillonella-Spezies. Insgesamt fand man 14 Spezies, die mit MC assoziiert waren. Neben den bekannten waren dies erstmals auch Campylobacter, Akkermansia, Collinsella und Desulfovibrio.
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