Die Autoren führten ein umfangreiches systematisches Review durch (inkl. bislang unpublizierter Daten). Bekannt ist, dass bis zu 20% der Diabetiker nicht von regelmäßiger körperlicher Aktivität profitieren, sich also durch Sport weder die Glucose-Homöostase noch die Insulinsensitivität oder Mitochondriendichte im Muskel verbessern. Bei etwa 7% lässt sich sogar ein negativer Effekt nachweisen, wie z. B. Erhöhung des sys tolischen Ruhe-Blutdrucks oder Nüchtern-HDL-Senkung.
Also ging man auf die Suche nach genetischen Ursachen für diese interindividuellen Unterschiede, u. a. mit Zwillingsstudien. In der HERITAGE-Untersuchung testete man über 400 monozygote Zwillinge nach einem 20-Wochen-Sportprogramm. Und tatsächlich, man fand diverse Gen-Loci, die die Metabolismus- Antwort auf Sport beeinflussten. Andere Autoren entdeckten (allerdings bei Nicht-Diabetikern) 29 Gene, die etwa 50% der Unterschiede in der Stoffwechselreaktion auf Sport erklären, z. B. SNP rs540467 (single nucleotide polymorphism) im NADH-Gen: Personen mit G/A-Genotyp zeigen nach körperlicher Aktivität eine 33% Steigerung des ATP-Stoffwechsels (vs. 74% beim G/G-Genotyp).
„Targeted medicine“ bedeutet zukünftig für Diabetiker vielleicht auch, einen Gentest vor dem Sport durchzuführen. Manche können sich dann den Schweiß sparen. CB