Praxis-Depesche 3/2005

Oberflächliche Dermatomykosen erkennen und behandeln

Superfizielle Pilzinfektionen der Haut entstehen durch Keime, die sich auf das Stratum corneum beschränken; das darunter liegende Gewebe reagiert kaum oder gar nicht. Drei wichtige Typen einer solchen Infektion werden vorgestellt: Tinea versicolor, Trichosporie (Piedra) und Tinea nigra.

Tinea versicolor

Die Tinea versicolor (Pityriasis versicolor ) ist eine der häufigsten Pigmentstörungen weltweit (bis zu 40% in tropischen Regionen, etwa 3% in gemäßigten Breiten). Meist tritt sie bei Heranwachsenden und jüngeren Erwachsenen auf; hormonelle Veränderungen oder verstärkte Seborrhö könnten eine Rolle spielen. Die Infektion kommt durch Veränderungen des Myzelstatus lipophiler Hefen der Familie Malassezia zustande, die die Hornhaut besiedeln und zur Hautflora gehören. M. globosa, M. furfur und M. sympodialis sind die häufigsten Auslöser. Patienten mit einer solchen Hautinfektion weisen unregelmäßig geformte, leicht schuppende Flecken auf, die oft große Hautareale bedecken. Diese sind unterschiedlich gefärbt, von gelb-braun, blassgelb bis rötlich-rosa, und erscheinen hypo- oder hyperpigmentiert. Zentrale Involution kann zu Ring-Formen führen. Wenn Juckreiz auftritt, ist er eher schwach. Kratzen löst Hautfetzen ab, unter denen eine raue Basis zum Vorschein kommt. Die Verteilung der Flecken ist auf talgdrüsenreiche Bezirke konzentriert (Rücken, Gesicht, Hals, Brust, Genitalien, Beine). - Sehr häufig ist eine Tinea versicolor bei HIV-Infizierten. Bei der Diagnose kann eine Hautbiopsie helfen. Die Schiff- oder Methenamin-Färbung zeigen das Stratum corneum mit zahlreichen kurzen Hyphen und runden Pilzelementen. In der Regel reicht aber die direkte Mikroskopie. Hyphen und Blastosporen in abgeschilferten Hautpartikeln erhärten die Diagnose. Kulturen sind für die Routinediagnostik nicht nötig. Wood-Licht (UV-Licht von 365 nm) wird zur Bestätigung der Diagnose verwendet. Die Tinea versicolor fluoresziert gelbgrün; damit lässt sich auch der Therapierfolg kontrollieren. Differenzialdiagnostisch müssen vor allem Vitiligo und Pityriasis alba ausgeschlossen werden. Die Behandlung erfolgt in erster Linie topisch, vor allem bei Kindern. Eine Möglichkeit ist 2,5%iges Selensulfid; ebenso effektiv sind Natriumthiosulfat mit Salizylsäure, 50%iges Propylenglykol, Zinkpyrithion, Ciclopirox und topische Azole. Systemische Azole sind sehr wirksam, können aber, wenn auch selten, schwere Nebenwirkungen haben. - Die Rückfallquote ist relativ hoch.

Trichosporie

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