Progression der chronischen Nierenerkrankung

Praxis-Depesche 10/2017

Parodontose und HbA1C als Prädiktoren

Parodontose ist eine der häufigsten Entzündungskrankheiten und auch eine häufige Diabetes- Komplikation. Beide Faktoren, parodontale Taschentiefe und HbA1C, sind starke Hinweise auf eine sich verschlechternde Nierenfunktion im Kontext einer chronischen Nierenerkrankung (CKD).

Zwischen den Jahren 2002 und 2013 untersuchte eine taiwanesische Arbeitsgruppe alle drei Monate 1486 Patienten mit bestehender CKD und Parodontose. Etwa die Hälfte der im Schnitt 53-jährigen Teilnehmer litt an Diabetes. Bei 72% der Patienten war die CKD noch eher leicht ausgeprägt.
Während der insgesamt 7621 Personenjahre betrug die CKD-Progressionsrate jährlich 2,4%. Ein Vergleich der Patienten mit bzw. ohne Progression der CKD zeigte, dass neben den üblichen renalen Parametern auch Alter, Blutzucker und HbA1C, Hypertonie, Rauchen und eben auch die parodontale Taschentiefe die Progressionswahrscheinlichkeit beeinflussten. Gegenüber Patienten mit den kleinsten Parodontaltaschen von <3,8 mm trugen jene mit einer Parodontaltaschentiefe von >4,5 mm ein mehr als dreifach höheres Risiko für ein Fortschreiten der CKD. Allerdings korrelierte die parodontale Taschentiefe dabei weniger mit der eGFR oder dem Kreatininwert, sondern hauptsächlich mit der Albuminurie. OH
Quelle:

Chang JF et al.: Periodontal pocket depth, hyperglycemia ... Am J Med 2017; 130(1): 61-9.e1

ICD-Codes: N18.9

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