Schwere Prostatahyperplasie

Praxis-Depesche 16/2000

Patienten nach Erektionsstörungen fragen

Patienten mit benigner Prostatahyperplasie (BPH) und ausgeprägter urologischer Symptomatik leiden sehr häufig auch unter sexuellen Funktionsstörungen. Dies ist u. a. bei der Einschätzung solcher Probleme nach TURP zu berücksichtigen.

In eine Studie zu diesem Thema wurden 131 BPH-Patienten (Durchschnittsalter 61 Jahre) eingeschlossen, die seit durchschnittlich 4,5 Jahren tags und nachts häufigen Harndrang hatten. Die Patienten wurden nach dem Ausmaß der Symptome in zwei Gruppen eingeteilt (Gruppe 1: stärkere Beschwerden, n = 70, Gruppe 2: relativ leichte Beschwerden, n = 61). In Gruppe 1 und Gruppe 2 hatten 21,4% und 45,9% der Patienten normalen Geschlechtsverkehr. 34,2% und 40,9% gelang beim Geschlechtsverkehr keine vollständige Penetration, 44,2% und 13,1% hatten wegen erektiler Dysfunktion überhaupt keinen Geschlechtsverkehr. Nächtliche Erektionen hatten in Gruppe 1 immerhin noch 32,4% der Patienten, in Gruppe 2 dagegen nur 24,4%. Testosteron-Spiegel unter 12 nmol/l fanden sich in Gruppe 1 bei 28,5% und in Gruppe 2 bei 36,4%.

Quelle: Baniel, J: Sexual function in 131 patients with benign prostatic hyperplasia before prostatectomy, Zeitschrift: EUROPEAN UROLOGY, Ausgabe 38 (2000), Seiten: 53-58

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