Wenn Patienten mit plötzlichem Herzstillstand umgehend reanimiert werden, steigt ihre Überlebenschance. In Stockholm versuchte man, geschulte Laien per SMS schneller zu betroffenen Patienten zu lotsen. Reanimiert wurde dadurch häufiger, aber nicht weniger gestorben, wie die im New England Journal of Medicine publizierte Studie ergab.
Über 5900 freiwillige Laien, die in kardiopulmonaler Reanimation (CPR) geschult waren, wurden rekrutiert. An die Handys der Laienhelfer wurde automatisch eine SMS versendet, wenn innerhalb eines Radius von 500 Metern ein Notfall mit vermutetem plötzlichen Herzstillstand gemeldet wurde. Die Helfer sollten dann zum Patienten eilen und die Reanimation noch vor Eintreffen der Rettungskräfte beginnen. In einer Kontrollgruppe wurden die Helfer zwar informiert, griffen aber nicht ein.
Zwischen April 2012 und Dezember 2013 wurde in 667 Fällen eine SMS verschickt (46% in der Interventionsgruppe mit darauf folgend durchgeführter Reanimation und zu 54% in der Kontrollgruppe). In der Interventionsgruppe wurde signifikant häufiger durch Laien reanimiert (62 vs. 48%; absolute Differenz 14%; p<0,001).
Allerdings hatten die zusätzlichen bzw. schnelleren Wiederbelebungen keinen Effekt auf das Überleben. Die Autoren denken, dass das an der zu kleinen Fallzahl ihrer Studie liegt. In Dänemark konnte innerhalb von neun Jahren die Laienreanimationsquote von 21 auf 45% gesteigert werden – allein durch eine nationale CPR-Infokampagne und ganz ohne SMS. CB