ESMO 2017, Madrid

Praxis-Depesche 11/2017

Radiochemo beim Zervix-Ca, CT-Nachsorge beim NSCLC & mehr ...

Die diesjährige ESMO-Tagung war ein Kongress der Rekorde: Fast 24 000 Teilnehmer aus 131 Ländern reisten nach Madrid, um mehr als 1700 Abstracts und 55 Late-breaking-abstracts zu hören. Erstmals wurde der ESMO-Kongress gemeinsam mit der European Association for Cancer Research (EACR) veranstaltet.

Beim lokal fortgeschrittenem Zervixkarzinom ist die Kombination aus platinbasierter Therapie und Radiatio seit 1999 Standard. Dennoch rezidivieren bis zu 40% der Patientinnen und sterben letztlich an ihrem Tumor, erinnerte Dr. Sudeep Gupta, Mumbai. Eine große Studie untersuchte daher, ob sich das Outcome durch eine neoadjuvante Therapie mit Paclitaxel/ Carboplatin und anschließende radikale Hysterektomie (NACT-OP) verbessern lässt. Rekrutiert wurden 635 Frauen mit einem Zervixkarzinom der Stadien FIGO IB2, IIA/B, die eine Radiochemotherapie (RCT) als Standard oder die experimentelle NACT-OP erhielten. Nach median 58,5 Monaten war die RCT der NACT-OP beim krankheitsfreien Überleben signifikant überlegen: Die 5-Jahres-Rate stieg von 69,3% im experimentellen Arm auf 76,7% mit der RCT (p=0,038). Gupta wies darauf hin, dass der Vorteil zugunsten der RCT anhand der Trennung der Ereigniskurven schon früh – nach etwa zwölf Monaten – deutlich wurde. Beim lokal fortgeschrittenen Zervixkarzinom sollte die NACT-OP daher im klinischen Alltag nicht routinemäßig eingesetzt werden. Standard ist die gleichzeitige RCT, so Gupta.

Keine dosisdichte Therapie beim Ovarialkarzinom

Zumindest für europäische Ovarialkarzinom- Patientinnen bleibt das seit 20 Jahren etablierte, alle drei Wochen verabreichte Regime mit Carboplatin und Paclitaxel (CP) Standard in der ersten Therapielinie. Das zeigt die Phase-3-Studie ICON 8, die konträre Daten zur japanischen Studie JGOG 3016 liefert. In letzterer hatte ein wöchentlich gegebenes dosisdichtes CP-Regime zu einer signifikanten Verlängerung von progressionsfreiem (PFS) und Gesamtüberleben (OS) geführt; diese Therapie war allerdings auch deutlich toxischer. In ICON 8 wurde das CP-Standardregime (AUC5/6 + 175 mg/m² alle 3 Wochen) mit zwei wöchentlich verabreichten CP-Schemata (AUC5/6 + 80 mg/m² oder AUC2 + 80 mg/ m²) bei 1566 Patientinnen verglichen.

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