Periphere Verschlusskrankheit

Praxis-Depesche 10/2016

Risiko bei rheumatoider Arthritis erhöht

Die rheumatoide Arthritis (rA) wird heute als ein systemisch-entzündliches Autoimmunleiden interpretiert, das außer mit Gelenkschäden auch mit extra artikulären Manifestationen einhergeht. Davon sind auch diverse Gefäße betroffen.

Die rA gilt als ein „nichttraditioneller Risikofaktor“ für kardiovaskuläre Erkrankungen, in ähnlichem Ausmaß wie etwa der klassische Risikofaktor Diabetes. Die meisten Studien zu diesem Thema haben sich auf die Komplikationen KHK, Apoplex und Myokard insuffizienz konzentriert. Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) ist eine weitere Manifestation der Arteriosklerose, mit ähnlichen Risikofaktoren wie die anderen. Den Zusammenhang zwischen der pAVK-Inzidenz und einer bestehenden rA analysierte man in Taiwan.
Der Vergleich mit Kontrollprobanden ohne rA ergab eine um den Faktor 1,73 erhöhte Inzidenz einer pAVK bei rheumatischen Patienten. Das korrigierte Risiko für periphere Gefäßprobleme war am höchsten bei rA-Patienten im Alter bis zu 49 Jahren (Hazard Ratio 3,39). Patienten mit rA und verschiedenen Begleitleiden trugen ein besonders hohes pAVK-Risiko (HR 9,62). Während des ersten Jahres des Follow-up stieg das pAVK-Risiko an. Die rA ist demzufolge ein unabhängiger Risikofaktor für kardiovaskuläre Erkrankungen einschließlich der pAVK. Die Autoren legen Rheumatologen nahe, bei ihren Patienten auf die Entwicklung peripherer Gefäßprobleme zu achten. WE
Quelle:

Chuang Ya-Wen et al.: Risk of peripheral arterial ... Thromb Haemost 2016; 115: 439-45

ICD-Codes: I70.2

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