Schmerzhafte diabetische Neuropathie

Praxis-Depesche 8/2017

Risikofaktoren rechtzeitig detektieren

Etwa 50% der Patienten mit Diabetes mellitus entwickeln im Laufe der Erkrankung auch eine Neuropathie, die Hälfte davon leidet unter neuropathischen Schmerzen. Welche Risikofaktoren hierfür sind bekannt?

Es existieren derzeit relativ wenige veröffentlichte Studien, die die Risikofaktoren speziell für die schmerzhafte diabetische Neuropathie (PDN = painfull diabetic neuropathie) bei Diabetes mellitus untersuchen.
Klinische, ökologische und genetische Faktoren haben sich als geeignete Prediktoren für die Entwicklung eines Diabetes erwiesen. Einige dieser Faktoren wurden auch bei der Prognose einer nichtschmerzhaften diabetischen Neuropathie (DN) dokumentiert, wie beispielsweise Alter, Taillenumfang, BMI, Hypertonie und Rauchen.
Die Arbeitsgruppe führte vor kurzem eine Literatursuche zu Risikofaktoren für PDN durch, angelehnt an die Risikofaktoren für DN. Die Ausbeute an Informationen war gering – allerdings konnte bei den hier analysierten Studien Zigaretten- und Alkoholkonsum mit der Entwicklung einer PDN assoziiert werden.
Um künftig Risikofaktoren besser bestimmen zu können, erhoffen sich die Wissenschaftler Aufklärung darüber, ob eine PDN einem spezifischen genetischen Marker zuzuordnen ist. Das noch bis 2019 laufende Projekt DOLORisk (www.dolorisk.eu, auf Englisch), dem auch die Autoren dieser Untersuchung angegliedert sind, widmet sich intensiv der Fragestellung nach Risikofaktoren bei neuropathischen Schmerzen. VW
Quelle:

Hébert LH et al.: Risk factors for neuropathic pain in diabetes mellitus. Pain 2017; 158: 560-8

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