Insulinsensitizer

Praxis-Depesche 19/2003

Rosiglitazon auch zur Monotherapie des Typ-2-Diabetes

Der Insulinsensitizer Rosiglitazon ist ab sofort in der gesamten Europäischen Union als orales Monotherapeutikum für Patienten mit Typ-2-Diabetes zugelassen, bei denen eine Metformin-Therapie nicht in Frage kommt.

Der Wirkansatz von Rosiglitazon ist die ursächliche Bekämpfung der Insulinresistenz. Dadurch kann u. a. die Funktion der Beta-Zellen verbessert werden; zudem werden Blutzucker und postprandiale Blutzuckerspitzen sowie HbA1c gesenkt. Auch die wichtigsten kardiovaskulären Risikofaktoren werden positiv beeinflusst. Dazu zählen erhöhter Blutdruck, vermindertes HDL-Cholesterin, erhöhte freie Fettsäuren und CRP als Marker für die vaskuläre Entzündung. Basis für die Zulassung als Monotherapeutikum waren vor allem vier randomisierte Doppelblindstudien, in denen sich unter täglichen Dosen von 4 bzw. 8 mg Rosiglitazon u. a. ein statistisch signifikanter Rückgang der HbA1c-Spiegel um bis zu 1,5% über einen Zeitraum von zwei bis drei Monaten ergab. Der Nüchternblutzucker ging um bis zu 76 mg/dl gegenüber dem Ausgangswert zurück. Die erreichten Werte blieben dann über eine Zeitraum von 36 Monaten konstant. Eine Hypoglykämie ist unter Rosiglitazon kaum zu befürchten. Gepoolte Daten aus mehreren Studien lassen auf ein Risiko von 0,6% schließen - ein Wert, der in etwa auch für Metformin oder die Alpha-Glukosidasehemmer gefunden wurde. Der typische Patient für eine Rosiglitazon-Monotherapie ist der übergewichtige Typ-2-Diabetiker, der z. B. unter Metformin gastrointestinale Beschwerden entwickelt oder bei dem Metformin-Kontraindikationen wie beginnende Niereninsuffizienz vorliegen. Patienten mit metabolischem Syndrom profitieren von Rosiglitazon zusätzlich mit einer Senkung z. B. des Blutdrucks oder einer Verbesserung des Fettstoffwechsels. (bk)

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