Kalzium-Supplementation

Praxis-Depesche 2/2016

Schadet sie Rheumatiker-Herzen?

Patienten mit rheumatoider Arthritis (rA) empfiehlt man häufig die Kalzium-Supplementation zur Osteoporoseprophylaxe. Kalzium erhöht aber auch das kardiovaskuläre Risiko, welches bei rA ohnehin bereits erhöht ist. Diese Studie könnte den Weg aus diesem Dilemma weisen, wenn ... ja wenn ihre Ergebnisse verifiziert werden.

Kommentar

Man findet keine Angaben zur Dauer der Supplementation oder zu Laborwerten. Man kann also wohl bestenfalls eine „Hypothesen- Generierung“ aus den Daten ableiten.

Redaktion Praxis-Depesche
145 rA-Patienten, von denen 42 (=28%) mindestens 1000 mg Kalzium pro Tag supplementierten, wurden in die Studie eingeschlossen. Man maß mittels Kardio-CT sowohl bei Studienbeginn als auch nach im Median 39 Monaten den koronaren Kalkwert CAC (coronary artery calcium). Der CAC gilt als valider Parameter für KHK (CAC >100 Einheiten = starker Prädiktor für zukünftige kardiovaskuläre Ereignisse).
30% der Untersuchten wiesen zu Beginn einen CAC >100 auf, beim Follow-up waren es 34%. In der Gruppe der mit über 1000 mg Kalzium supplementierten rA-Patienten waren die CAC-Werte bei Baseline signifikant niedriger. Das Risiko, einen CAC >100 zu haben, war mit der Hochdosissupplementation 72% geringer (OR 0,28; 95%-KI 0,11-0,74). Auch nach Adjustierung um relevante Störvariablen verblieb eine signifikante Risikoreduktion um 70%. Auch bei der Kontrolluntersuchung zeigte sich eine signifikante inverse Assoziation: Viel Kalzium führte auch hier zu weniger Koronarkalk. Die Signifikanz ging hier allerdings nach Einfließen weiterer Variablen verloren. Nach diesen Daten kann, so die Autoren, die Supplementationsempfehlung aufrecht erhalten werden; allerdings sind größere Studien zur Bestätigung notwendig. CB
Quelle:

Geraldino-Pardilla L et al.: Lack of association ... Arthritis Rheumatol 2015; 67(6): 1465-73

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