Deutscher Schmerzkongress 2015

Praxis-Depesche 12/2015

Schmerz im Leben – Schmerz (er)leben

Das Motto des gemeinsamen Kongresses der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft e. V. bringt es auf den Punkt: Schmerzerfahrungen sind eine Grundgegebenheit in jedem Leben und werden immer als einschneidend erlebt. Aufgabe der Medizin ist es, Schmerz als Krankheitssymptom im gesamten Lebenszyklus richtig zu deuten, seine Ursachen und Mechanismen zu erkennen und ihn angemessen zu lindern. Das Programm deckte alle Aspekte des Schmerzes – angefangen von den grundlegenden Schmerzmechanismen bis hin zu neuen therapeutischen Verfahren – umfangreich ab.

Schmerz begleitet jeden Menschen in jedem Lebensalter. Tritt er akut auf, erfüllt er seine Warnfunktion und trägt so von Beginn an zum Überleben bei. Akuter Schmerz verschwindet mit der – behandelten – Ursache. Wird Schmerz dagegen chronisch, benötigen betroffene Patienten individuelle und vor allem auch auf das Alter abgestimmte Therapien, wie Dipl.-Psych. Dr. Paul Nilges, Mainz, erläuterte.

Kinder mit chronischen Schmerzen

Lange nahm man an, dass das Nervensystem Neugeborener noch nicht ausgereift genug ist, um Schmerz zu verarbeiten. „Heute wissen wir, dass bereits ‘Frühchen’ sehr wohl Schmerz empfinden“, erklärte Nilges. Auch wenn sich Kinder schlecht mitteilen können, ist ihr Schmerzempfinden vollständig entwickelt und bereit, auf körperliche Schädigungen zu reagieren. So sind die Folgen wiederholter schmerzhafter Eingriffe ab dem Frühgeborenenalter bis ins Erwachsenenalter nachweisbar. Typische Erwachsenenschmerzen, d. h. Rücken- und Kopfschmerzen, sind bereits bei Schulkindern häufig, werden aber oft bagatellisiert, so Nilges. Häufig sind sie unspezifisch, d. h. es liegen keine ernsthaften krankhaften Veränderungen zugrunde, sondern Funktionsstörungen, bei denen das Zusammenspiel zwischen Muskeln, Bändern, Gelenken und Sehnen gestört ist. Wenn überhaupt, würden hierbei zudem nicht die Ursachen, sondern die Symptome behandelt.

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