Praxis-Depesche 24/2006

Sehstörungen unter Topiramat bei Migräne

Zwei Fälle von reversibler Palinopsie (Echobilder) bei Migräne-Patienten und ein Alice-im-Wunderland-Syndrom (Zerrbilder) traten unter Topiramat auf.

Eine 57-jährige Patientin mit seit Jahrzehnten bestehender Migräne erhielt als Anfallsprophylaxe abends Topiramat. Die Dosis wurde von zunächst 25 mg/d wöchentlich auf 200 mg/d gesteigert. So konnte die ständig zunehmende Anzahl der Anfälle auf ein bis zwei Attacken pro Monat reduziert werden. Eine zuvor bestehende visuelle Aura (Zickzacklinien) war seit einem Jahr nicht mehr aufgetreten. Nach zwei Jahren traten morgens bei der Beobachtung von Bewegungen Mehrfachbilder auf, die mittlerweile bis zu zwei Stunden anhielten. Nach Absetzten des Topiramats besserten sich die visuellen Erscheinungen, unter Wiedereinnahme verschlechterten sie sich und verschwanden nach Absetzen restlos.

Eine zweite 43-jährige Patientin vertrug die täglichen Dosen von 25 bzw. 50 mg zunächst gut. Bei einer Steigerung auf 75 mg traten bei Dunkelheit Schattenbilder auf, die nach Dosisreduktion wieder verschwanden.

Die dritte Patientin klagte nach Einnahme von 25 mg Topiramat abends über Zerrbilder morgens. Die Patientin setzte nach zweieinhalb Monaten die Medikation ab. Die Symptome verschwanden vier Monate später vollständig.

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