Ein zweijähriger Junge wurde mit Erbrechen, Diarrhö und Fieber in die Klinik eingeliefert. Er war leicht dehydriert und etwas benommen, aber ohne neurologische Symptome. Auf der Glasgow-Koma-Skala erreichte er zwölf Punkte. Er wurde antipyretisch behandelt und oral rehydriert. Zusätzliche Kochsalz- und Glukose-Infusionen schienen seinen Zustand zu bessern. Plötzlich traten Atemnot und Asystolie auf. Trotz sofortiger Reanimation verstarb der Junge. Bei der Sektion wurden lymphozytäre Infiltrationen in Lunge, Periportalfeldern, Peri- und Myokard gefunden. Im Stuhl des Jungen wurden Rotavirus-Antigene nachgewiesen. Serologische Tests auf Influenza-A- und -B- sowie RS-Viren waren negativ.
Rotavirus-Infektion
Praxis-Depesche 4/2002
Seltene Komplikationen: Myokarditis und Pneumonie
Rotaviren sind die häufigsten Erreger nicht-bakterieller Gastroenteritiden bei Kleinkindern. Normalerweise haben diese Infektionen eine gute Prognose. Selten werden auch andere Organe von den Rotaviren befallen. Das kann dann aber lebensgefährliche Folgen haben.
Quelle: Grech, V: Fatal, rotavirus-associated myocarditis and pneumonitis in an 2-year-old boy, Zeitschrift: ANNALS OF TROPICAL PAEDIATRICS, Ausgabe 21 (2001), Seiten: 147-148